Ihr seht also schon, eine sehr surreale Story voller Metaphern, die für Lyrik-Freaks sicher ne Goldgrube ist. Mein Hauptohrenmerk gilt jedoch der Musik. Ich denke, ARAGON ist es hier gelugen, ihre Story so zu vetonen, daß sie auch ohne die Lyriks wirkt und den Hörer in die teilweise verstörende Welt der Maus reinzieht. Musikalisch kann man die Band grob in die Schublade "Neoprog" stecken, dennoch wird man zu keiner Minute an IQ/ARENA/PENDRAGON etc.. denken, wenn man 'Mouse' hört. 'Mouse' beinhaltet 30 Stücke, oft sehr kurze, die aber zusammenhängen und fast hörspielartig arrangiert sind. Man hört jede Menge abgefahrene Geräusche und "Instrumente", darunter Champagnerflaschen, Autos, Uhren, Zeitungen. ARAGON haben hier wirklich alles getan, um dem Neoprog reichlich auszuschmücken und ihm ein Schleifchen umzubinden. Dabei ist ARAGONs Musik im Prinzip ein fast vollkommen synthetisches Produkt, denn die Drums kommen von einem Computer, das flächengebende Instrument ist das Keyboard und selbst die Gits kommen mit jeder Menge Effekten und Soundspielerein daher. Daher dürft ihr gerne "VERKOPFT" schreien, es wird mir aber nix machen: Denn im Mittelpunkt der ARAGON'schen Soundschmiede steht immer noch ein Sänger, der an Charisma und Theatralik kaum zu überbieten ist. Es gibt die verschiedenen Stimmungen und Emotiones seines Helden 'Mouse' perfekt wieder und schlüpft auch in andere Rollen aus der Story. Göttlich die Szene, wo er den o.g hustenden alten Mann personifiziert.
Somit ist "Mouse" eines der besten Neo-Prog-Alben ever und stellt sozusagen ein Heiligtum in meiner Sammlung dar.
Punkte: 10 / 10