Annihilator Alice In Hell (1989) - ein Review von Blooby

Annihilator: Alice In Hell - Cover
2
2 Reviews
97
97 Ratings
8.81
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Speed Metal, Thrash Metal


Blooby
14.09.2012 18:47

Mit Annihilators Erstlingswerk "Alice In Hell" komponierte (und produzierte) der damals 22-jährige Gitarrengott Jeff Waters im Jahre 1989 ein Thrash/Speed-Metalklassiker und Kassenschlager für Roadrunner Records, der (zumindest für mich) in die Topriege der Metalplatten gehört.

"Alice In Hell" startet mit dem wunderschönen und traumhaften Instrumental "Crystal Ann" nur um nach 1:41 Minuten mit dem Quasi-Titelsong "Alison Hell" alle Riff-Register zu ziehen und den Hörer umzuhauen, als wäre er von einer 500kg-Bombe getroffen worden. Die Gitarrenarbeit von Jeff Waters ist schlicht und ergreifend beeindruckend. Virtuos, technisch und mit einer leichten Prise Verrücktheit geht dieser Mann an die Sache, sodass man sich glücklich schätzen darf, dass die Gitarren auch in den darauffolgenden Liedern immer den elementaren Bestandteil der Songs ausmachen.

Weiter in der Playlist geht es mit Thrash/Speed-Metal-Granaten wie "W.T.Y.D" (Welcome To Your Death), "Wicked Mystic" oder "Burns Like A Buzzsaw Blade". Dass die Texte dabei nicht immer allzu ernst genommen werden sollten und meist einen ironischen Touch haben, wird besonders an den nachfolgenden "Schizos (Are Never Alone) - Part I & II" und "Word Salad" (no ballad) deutlich. Mit dem auf der gleichnamigen Erzählung von Edgar Allen Poe basierenden Song "Ligeia" und dem Riff-Inferno "Human Insecticide" endet das 37:50 Minuten lange Magnum Opus Annihilators mit der wohltuenden Erkenntnis, dass "Alice In Hell" nicht auch nur einen schwachen oder mäßigen Song beinhaltet, sondern von vorne bis hinten ein Fest für die Ohren ist.

Den Job des Sängers übernimmt Blondschopf Randy Rampage, dessen Stimme mit ihrem verrückten Unterton zur Musik passt, wie die Faust aufs Auge. Und trotz des Umstandes, dass Randy technisch gesehen vielleicht nicht mal im Männerchor einer Dorfkirche mitsingen könnte, weiß er mit seinem Singorgan weit besser zu gefallen, als die Sänger der folgenden Alben (besonders Aaron Randall) mit ihren oft austauschbar, generisch und leicht kitschig klingenden Stimmen. Jeff Waters hatte einfach kein gutes Händchen für gute Sänger, was ihm auch wohl dazu bewegte, Randy Rampage für das 1999 erschienene Album "Criteria For A Black Widow" zurückzuholen, nachdem die Qualität seiner Platten stetig abgenommen hatte. An das Debüt kam Annihilator trotzdem nie mehr heran. Schade.

Punkte: 10 / 10


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