Anima Mundi Jagannath Orbit (2008) - ein Review von frankjaeger

Anima Mundi: Jagannath Orbit - Cover
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9.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Progressive Metal


frankjaeger
27.04.2009 14:54

Kubanische Metalbands - oder sagen wir mal Bands, die hier bei POWERMETAL.de besprochen werden können - sind relativ selten. Nicht, dass es dort keine gibt, man hört nur nichts über sie. ANIMA MUNDI ist da keine Ausnahme. Zwar wurde bereits ein Album mit dem Titel "Septentrion" veröffentlicht, aber das kennt tatsächlich kaum jemand außerhalb Kubas. (Übrigens: Wenn du dazugehören möchtest, nur zu, das Album gibt es als kostenlosen Download auf der Bandhomepage). Doch das zweite Werk, das im Zeitraum von August 2002 bis Juli 2007 komponiert worden ist, hat die Aufmerksamkeit des französischen Musea-Labels auf sich gezogen und ist damit international verfügbar.

Das ist unser aller Glück, denn was die - ähm, ja, wie viele eigentlich? Auf dem Foto sind vier, als Musiker erwähnt sind sechs und vier Gäste – vielen Kubaner hier abliefern, ist aller Ehren wert. Hier wird nämlich geprogt, dass sich die Balken biegen. Gleich der Eröffnungssong 'We Are The Light' bringt es auf über siebzehn Minuten, so dass man sich an eine Scheibe der FLOWER KINGS erinnert fühlt. Und tatsächlich ist dieser Vergleich gar nicht so abwegig; das lange Instrumentalstück 'Rhythm Of The Spheres' könnte auch von einem Album der Schweden-Späthippies stammen. Progfans ziehen sicher gerade beim Lesen ungläubig die Augenbrauen hoch – ist aber tatsächlich so. Die Herren und Damen sind so gut, ohne dabei den Sound von Roine und Co. einfach zu kopieren.

Eine weitere Assoziation drängt sich bei einigen Stücken auf, so beim Opener 'There's A Place Not Far Away' oder bei 'Sanctuary': SPOCK’S BEARD und NEAL MORSE. "Jagannath Orbit" ist ganz großes Kino. In drei der vier Stücke, die es zusammen auf fast 46 Minuten Spielzeit bringen, wird ganz apart vor sich hin geprogt, gegroovt, gefrickelt. Großartige Melodien, fast schon Filmscores, extravagante Instrumentalpassagen – wenn Prog normalerweise schon ein Sonntagsmahl ist, dies hier ist ein Festessen! Als Beilagen gibt es noch Klarinette und Bagpipes, ein Didgeridoo, Bongos, viele Keyboards und Effekte. Hier sitzt wirklich jeder Ton, und sogar die Gitarre darf ihre Saiten etwas weiter hervorstrecken, ohne von Breitwandkeyboards zurückgestoßen zu werden, wie es oft im progressiven Bereich gang und gäbe ist. Das liegt möglicherweise daran, dass Gitarrist Roberto Diaz der Hauptsongschreiber ist, nur bei den langen Stücken unterstützt von Virginia Peraza an den Tasteninstrumenten.

Das Universum von ANIMA MUNDI eröffnet sich aber nicht beim ersten Hören, wie sich das für anständigen Prog gehört – nein, ein paar Runden im Orbit um Jagannath muss man schon drehen, die Fülle aufsaugen, die Vielfalt überblicken, und erst nach und nach kann man die großartigen Kompositionen in ihrer Diversität genießen. Fans oben genannter Bands und vielleicht auch YES, IQ, JADIS müssen in diese Scheibe unbedingt reinhören. Ich hoffe, es dauert nicht wieder sechs Jahre, bis wir etwas Neues von den sicherlich besten Proggern Kubas hören!

(http://www.powermetal.de/review/review-Anima_Mundi/Jagannath_Orbit,13772.html)

Punkte: 9 / 10


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