Kompositorisch findet man relativ simplen, nicht-hochtechnischen Black Metal mit Pagan-Einflüssen vor, der stellenweise richtig mitreißen kann. Die Einsätze des Keyboards als leitende Melodie mögen dem einen oder anderen weniger zusagen, geben der Musik aber dennoch eine gewisse Note. Leider ist es mir nicht möglich, einen bestimmten Track besonders hervorzuheben, da das Album durchgehend eine gewisse Linie fährt und somit nichts Spezielles heraussticht. Soll nicht heißen, dass die Lieder allesamt schlecht sind, aber Highlights haben sich mir einfach nicht präsentiert.
Das Intro mit cirka 1:10 Minuten Länge miteingerechnet, liegt mit "When The Forest Calls" eine Scheibe mit einer Dauer von einer knappen halben Stunde vor. In der Kürze liegt die Würze? Keine Ahnung. Wer weiß, vielleicht hätte das Strecken der Songs beziehungsweise das Hinzufügen von weiteren Stücken dem Album gut getan – vielleicht aber auch nicht. Fakt ist, die vorliegenden 30 Minuten sind in sich schlüssig, und somit ist die relativ kurz ausgefallene Spielzeit für mich auch in Ordnung.
Von der Produktion her ist die Scheibe eigentlich gut gelungen, obschon die Vocals hier definitiv zu leise sind und kurz vor dem Verschwinden stehen. Zwar liegt es scheinbar im Sinne des Konzeptes, hauptsächlich auf die Instrumente zu bauen, aber vermehrter und vor allem ein etwas hervorgehobenerer Einsatz der Stimme hätte mich schon gefreut. Umso trauriger, dass ich aus diesem Grund einen Punkt in Abzug bringen muss, denn das, was man von der Stimme hört, klingt eigentlich sehr fein und macht Lust auf mehr, aber diese Lust wird nicht befriedigt.
Seitens der Instrumente gibt es dafür kaum etwas zu bemängeln. Keine hörbaren Fehler, keine unsauberen Übergänge o.ä., eigentlich perfekt! Und auch das Mastering ist gelungen, denn der Sound weiß von Beginn an durch seine Mischung aus Rohheit und Sauberkeit zu überzeugen. Das Schlagzeug ist treibend, die Gitarren hell verzerrt und doch druckvoll. Was will man mehr?
Fans von groovigem Black Metal, der sich im Tempo auch öfters mal austobt und auch einen gesunden Touch von atmosphärischem Keyboard einbindet, das nicht überladen ist, können gerne zugreifen, um sich ein Bild vom Schaffen von "Ancestors Blood" zu machen. Mal schauen, was die Finnen sonst noch zu bieten haben!
Wolfgang / RottingHill.at
Punkte: 7 / 10