Finster, aber nicht komplett lebensverneinend beginnt dieses (leider einzige) Full length Album der Franzosen um Tausendsassa Neige und begibt sich zum Ende hin in wundervoll thrashiges Geknüppel. 'Les Ruches Malades' bleibt danach sehr verhalten und tanzbar, zeigt aber dass die offenkundige Fröhlichkeit eben auch nur Oberfläche ist, was vorallem an Sängerin Audrey liegt, die hier eher düster bleibt, obwohl die Gesanglinien andere Rückschlüsse bieten könnten.
Es folgen unerwartete BM-Blasts und Punk-Ausbrüche, dazu verzerrter Gesang bevor 'Heurt' immer weiter in langsame und ruhige Teile abdriftet. Angezerrtes Picking gibt danach etwas Auflockerung, wird aber von Neige selbst am Mikro gnadenlos niedergekreischt. Klingt im ersten Moment etwas ungewohnt, aber es funktioniert. Und zwar gut!
Mit 'Faux Semblants' wird es danach wieder wunderbar tanzbar und Audrey packt zum ersten mal ihre schöne und träumerische Seite aus. Groovende Drums, dazu hauptsächlich cleane Akkorde und zum Ende hin ein kleiner Uptempo-Ausbruch. 'I XIII V XIX XV V XXI XVIII XIX - IX XIX - IV V I I' Der Titel sagt alles. Amesoeurs Is Dead. Das ruhige Intermezzo gibt mit seinen verhallten Piano-Klängen die Stimmung der Aussage wieder.
Primitiv und roh geht es weiter bevor mit 'Video Girl' wieder einer dieser poppigen Songs um die Ecke lugt, nur um von verträumter Tristesse und schrägem Gekreische ad absurdum geführt zu werden. Was jedoch dann passiert ist kaum in Worte zu fassen. Nahezu unbeabsichtigt gelingt es Amesoeurs mit ihrem selbstbetiteltem Song das wohl - im wirklich positivsten Sinne - schönste Stück Musik abzuliefern. Hier regiert die Sonne, der Frühling, die Liebe, das reine Wohlwollen!!
Beendet wird die scheibe vom ruhig, aber düster startenden 'Au Crépuscule De Nos Rêves' welcher sich nach kurzer Zeit in Blasts verliert, wieder von cleanen Gitarren aufgefangen und danach in deren verzerrten Zwilling verwandelt wird.
Es bnleibt die Trauer, dass von dieser Band nicht Mehr kommen wird.
Punkte: 9.5 / 10