In Frankreich scheint derzeit ein neuer Metal Virus zu grassieren, anders kann ich mir die Masse an Veröffentlichungen die aus dem Land der Baguettestangen auf meinem Schreibtisch landen momentan nicht erklären. Schön auch, das sich die Veröffentlichungen dabei quer durch alle Genres ziehen, so wird’s wenigstens nicht langweilig. Mit dem jungen Sextett Akuma kommt nun Melodic Death Metal ’Made in France’ in Form einer EP zu uns. „Under a killing Moon“ heißt das Teil, und wurde komplett in Eigenregie zusammengebastelt.
Allerdings gibt’s hier nicht den nächsten überflüssigen Dark Tranquillity oder In Flames Klon, sondern die Franzosen gehen etwas härter zur Sache. Soilwork oder auch die oft verkannten Dimension Zero standen hier hörbar Pate. Pate = Kopie? – Nicht bei Akuma. Bahnbrechende Innovationen gibt’s hier sicher nicht, aber der „muss unbedingt klingen wie….“ Wahn hat bei den Sechs zum Glück nicht zugeschlagen. Klar, als Grundnahrung gibt’s Göteborger Suppe die aber auch gern mal mit einer erträglichen Prise Metalcore verfeinert wurde um das ganze noch groovender und schwerer zu gestalten. Aber auch der ein oder andere erhabene Keyboardteppich wabert zwischen tonnenschweren Drums und amtlich vor sich hin riffenden Gitarren umher und gibt den Songs manch interessante Wendung. Und wo Göteborg, da darf natürlich auch ein wenig Melodei nicht fehlen. Die gibt’s in Form von ein paar netten Gitarrenleads und ein paar (klassische) Metal Solis.
Allerdings ist das alles nur gut schmückendes Beiwerk, denn im Normalfall machen bei Akuma. keine Gefangenen sondern holzen mit rasend schnellen Blastspeed und mächtig tiefem Gebrüll durchs Unterholz. Kompromissloser und aggressiver geht’s kaum noch. Und das „Under a killing Moon“ dabei nicht zur langweiligen Nummer verkommt sondern durchaus zu begeistern weiß, liegt zum einen an der interessanten Mischung aus alten und neuen Stilelementen aber auch an der fetten Produktion die allen Elementen genügend Platz einräumt und dabei keinen Deut an Wucht verliert.
Somit bleibt Akuma nur zu attestieren: Alles richtig gemacht und schlichtweg eine der besten Melodic Death Metal Eigenproduktionen des Jahres 2009 abgeliefert.
Anspieltipps: Under A Killing Moon
Fazit: Brettharter Melodic Death Metal der durchaus zu begeistern weiß.
Punkte: 6.5 / 10