Im Vergleich zum überproduzierten "The Mantle" und dem etwas direkteren "Ashes Against the Grain" liefert "Marrow of the Spirit" ein sehr erdiges Klangkonzept welches ohne große Bombastproduktion zu überzeugen weiss. Der Auftakt geschieht seicht mit einem simplen Cello-Solo namens "They escaped the Weight of Darkness". Danach drehen die Amerikaner etwas an der Metal(l)-Schraube und geben einen typischen Agalloch-Kracher zum besten. "Into the Painted Grey" hat alle typischen Doom-Folk Elemente die man so liebt; Uptempo-Beats, Melancholische Sounds und ab und an sogar fast Mitsing-parts.
Ein weiteres Highlight des Albums, wenn es nicht ohnehin eines in Gänze ist, ist der Song Black Lake Nidtsang mit seinem endlos hypnotischen Mittelteil, initiiert durch ein Delaygetriebenes Gitarrenriff.
Der Abschluss namens "To Drown" lässt einem beim genauen hinhören exakt in diesem Szenario und schmeisst einem mit zerwühlten gefühlen aus dem Album.
"Marrow of the Spirit" ist meiner Meinung nach ein Geniestreich, wenn auch die Scheibe selbst nicht unbedingt eingängig ist und erst nach mehrmaligen Durchläufen seinen Platz in den Gehörgang findet.
Punkte: 9 / 10