Heute eine Rarität, ein Meilenstein und blueprint des progressiven Epic Metal!
Nach Veröffentlichung von "Irae Melanox" nahm die Band Songs für die geplante nächste LP auf, die 1989 erscheinen sollte - leider kam es nicht soweit, die Band splittete.
Erst 2005 kehrten ADRAMELCH - oder besser was von der "Irae Melanox"-Besetzung noch übrig war (Sänger Ballerio und Gitarrist Corona) - mit dem vorliegenden Werk zurück! "Broken history"; ebenfalls ein wunderbares Metal-Album, angereichert mit unglaublich schönen Melodien, mitreissenden Instrumentalparts, starken Gesangslinien und einer überirdischen Gitarrenarbeit!
Was beim Album sofort auffällt ist das Coverartwork! Fast identisch mit dem 1979er "Crusader"-Album von Chris De Burgh - schon fast albern, dieser Coverdiebstahl!
Doch zum Glück geht es ja um die Musik - und die hat es in sich!! Es ist schier unglaublich, wie intensiv und unter die Haut gehend Musik sein kann - die beiden Urmitglieder Ballerio/Corona schütteln wieder Trumpf um Trumpf aus den Ärmeln; sämtliche Songs überzeugen und lassen einem leiden, denn meist schwirrt eine erdrückende und dennoch wohlsame Melancholie mit, die das Gefühl der Songs transportiert und intensiviert, so dass man einerseits gestählt und gestärkt, jedoch auch gebrochen und einsam aus dem Album heraus geht! Musik die bewegt!!
Meine persönlichen Highlights:
Der enorm schöne, hymnische und endlos traurige Titeltrack "Broken history"; welch ein fantastisches Songwriting!! Melodien die einfach nur tief rein gehen und wehtun! Genau hier ist diese unheimliche Einsamkeit gut spürbar... Phänomenal! Weltklasse Outro und Schluss; wunderbar in Szene gesetzt von Corona & Troiani...
Doch es geht noch besser: das epische "Dethroned in shame" übertrifft den Titeltrack nochmals - das ist zwar kaum möglich, doch die Milaneser schaffen das. Der Track ist ziemlich progressiv und vorallem in Sachen Gesanglinien ideenreich gehalten; erinnert an die besten Momente von Queensrÿche, nur meiner Meinung nach noch besser! Der 6-Minüter beinhaltet ein Corona-typisches Gitarrenmittelteil, das mir persönlich die Tränen in die Augen treibt; wunderwunderschön!! Was der Mann hier wieder zaubert ist schier unfassbar - man verliert und vergisst sich in dieser von Herz zu Herz gemachten Musik vollkommen und bereut sämtliche Misstaten seines Lebens. Diese Epik ist fantastisch, der Song wird dadurch ungeheuer mächtig und stolz, dazu schön wie ein strahlender Diamant und dennoch irgendwie unschuldig! WELTKLASSE!!
Für mich das Überhighlight ist jedoch der überdimensionale Closer von "Broken history"; "Ten Wiles (much more than begged mercy)"! Hier werden nochmals sämtliche Trümpfe ausgespielt - Melodienreichtum, Schmerz, Gefühl, Hoffnung, Trauer, dazu diese wunderbar traurige und dennoch anmutende Melodie im Refrain... Das schmerzt, das ist vertonte Einsamkeit und dennoch ein Schrei nach Hoffnung und Freiheit! Dazu passend dann das übergalaktische Outro! Nach ca. 3 Minuten Spitzenmusik fängt es an und schenkt dem Track die Unsterblichkeit; der Song wird zum Instrumentaltrack und nimmt einem weg von da wo man ist, an Plätze der Schönheit, der Einsamkeit und der Vergebung. Zuerst wieder ein top Harmoniesolo der beiden 6-Saiter - dann der tiefe Fall: ab der 4. Minute setzen göttliche Frauenstimmen/Chöre ein und verleihen dem Song eine weitere Dimension der Melancholie, der Schönheit und Erhabenheit (ähnlich wie bei Procol Harums "Fires").. Fast schon traumhaft hebt der Song unfassbar und ungreifbar ab - empor steigend, verschwindend und sich verabschiedend in die Ewigkeit - doch so intensiv, dass er für immer bleibt! Dieses entschweben wird ab der 5. Minute durch ein absolut unbeschreiblich schönes Solo von Gianluca Corona nochmals perfektioniert und somit unsterblich gemacht... Was für ein SENSATIONELLS Outro, was für ein Song... Ich habe zwar 1000 Worte gebraucht, doch nicht mal 10'000 würden reichen um dieses Meisterwerk betreffend zu loben und würdigen... Eigentlich braucht es keine Worte; es braucht Herz, Ohren und die Musik, die für sich spricht!
Das sind also die 3 Highlights... Perfekte Metal-Songs! Auch die restlichen Tracks überzeugen uneingeschränkt, so dass man (wie schon beim Debüt) ein majestätisches Wunderwerk vor sich liegen hat. "Broken history" beinhaltet zusätzlich noch gut eingesetzte Keyboards und vorallem eine viel cleanere Produktion als der private 1988er-Release.
Diese CD kann NUR mit einer Note bewertet werden; die volle, uneingeschränkte 10!!!
Punkte: 10 / 10