AC/DC Who Made Who (1986) - ein Review von DarkForrest

AC/DC: Who Made Who - Cover
2
2 Reviews
42
42 Ratings
7.31
∅-Bew.
Typ: Compilation/Best-Of
Genre(s): Rock: Hardrock, Rock'n'Roll


DarkForrest
24.04.2014 22:01

"Who Made Who" von AC/DC ist definitiv eines der etwas sezielleren Werke der Band. Als Soundtrack für den Film "Maximum Overdrive" konzipiert beinhaltet das Teil 3 komplett neue Titel sowie 6 altbekannte Songs früherer Alben und ist damit so ein Zwischending aus Soundtrack, Album und Best Of. Für mich persönlich ist sie aber eher letzteres und wird von mir auch dementsprechend bewertet, wobei es mir eh ziemlich schwer fällt, die CD einigermaßen objektiv zu bewerten, da sie eine der allerersten AC/DC CDs war, die ich mir vor einigen Jahren als Teenie, der gerade angefangen hat das Genre für sich zu entdecken, zugelegt habe und auch andere wichtige Vorgängeralben wie "Back In Black" noch nicht hatte. Da ich damals noch keinen Plan davon hatte, dass das ganze hier überhaupt eine Best-Of war, habe ich dann Songs wie das geniale "Hells Bells" dieser CD zugeordnet und "Who Made Who" entsprechend abgefeiert. Dazu kam natürlich noch der übliche Kram, dass ich klein, neu im Genre und schnell zu begeistern war und mir dadurch in unzähligen Durchläufen Sachen angehört habe, denen ich heute wohl nicht mehr soviel Zeit widem würde. So gesehen hat "Who Made Who" natürlich 'nen dicken subjektiven Bonus bei mir.

Aber was hat das gute Stück denn jetzt objektiv zu bieten? Wie gesagt 3 komplett neue Songs (2 davon instrumental). 2 Songs vom gefeierten "Back In Black" - Album, 2 Songs vom eher nicht so gefeierten "Fly On The Wall", einmal den Titeltrack von "For Those About To Rock (We Salute You)" und schließlich noch einen Song aus der Bon Scot Ära - aus "Dirty Deeds Done Dirt Cheap" um genau zu sein. Spannend sind hierbei natürlich vor allem die 3 neuen Songs. Und da hätten wir schon das erste Problem: der Sound ist ziemlich mies. Naja jedenfalls für meinen Geschmack. Das ist ein Phänomen, welches auf allen CDs von 1983-1989 auftrat und damit fällt "Who Made Who" leider genau in diese Zeit. Konkret heist das: die Gitarren klingen ziemlich dünn, der Gesang hat zu viel Hall und zu wenig Power die Drums klingen eher künstlich (keine Ahnung ob's am damaligen Drummer Simon Wright oder der Produktion lag) und alles klingt verdammt matschig und verwaschen. Vor allem bei den beiden intrumentalen Tracks ist das schade. "Chase The Ace" geht noch ganz gut in's Ohr "D.T." dümpelt so an einem vorbei. Der Titeltrack "Who Made Who" ist sicher kein absoluter Hit, zählt mit seinem eingängigen Refrain aber zumindest zu den besseren Sachen, die von AC/DC zu der Zeit geschrieben wurden.

Alle anderen Songs kennen wir eh schon von den Vorgängeralben, weshalb ich jetzt nur noch auf die Zusammenstellung eingehen kann. Und die ist recht eigenwillig ausgefallen. Ich habe den Film "Maximum Overdrive" nicht gesehen und weiß jetzt nicht unbedingt, ob sich die CD danach richtet, welche Songs im Film gespielt wurden. Falls dem so sein sollte, war das vielleicht nicht unbedingt der allerbeste Schritt, jedenfalls nicht für die Qualität dieser Zusammenstellung. "Hells Bells" und "You Shook Me All Night Long" vom "Back In Black" Album sind natürlich beides geniale Songs, die wunderbar auf die CD passen, da gibt's überhaupt nichts dran zu drehen. Auch der gleichnamige Track von "For Those About To Rock (We Salute You)" passt gut und wurde wie auf den Konzerten ganz an das Ende der Tracklist platziert - gute Idee. Beim Rest bin ich mir da nicht mehr so sicher. "Sink The Pink" und "Shake Your Foundations" hätte man sich von mir aus beide sparen können. Nicht nur, dass ich den Sound nicht mag (normalerweise bin ich da nicht so heikel, aber bei dieser Zeitperiode bei AC/DC geht der garnicht) - nein, die Songs sind an sich auch ziemlich belanglos. Ersteren mochte ich selbst damals nicht. Zweiterer schwankt bei mir so zwischen Poppigiger Ohrwurm und einfach nur albern. "Fly On The Wall" war damals vielleicht das aktuelle Album aber ich mag's einfach nicht. Mit "Ride On" haben wir dann den einzigen Song mit Bon Scott am Start. Mit diesem haben AC/DC wirklich geniale Songs wie "TNT", "Highway To Hell", "Sin City", "Hell Ain't A Bad Place To Be" gemacht um nur ein paar wenige zu nennen. Entschieden hat man sich ausgerechnet für die totalballade "Ride On" - hm...Nicht dass ich diesen Song nicht mag. Im Gegenteil: ich mag ihn sogar sehr. Aber repräsentiert er halbwegs, die Bon Scott Ära? Nein. Neben den anderen Songs auf der CD wirkt er ziemlich verloren und willkürlich rausgepickt.

Was mich ebenfalls stört ist, dass das Album "Flick Of The Switch" vernachlässigt wurde. Auf einer derart Brian Johnson-lastigen Best-Of Songs wie "Guns For Hire" wegzulassen erscheint mir unverständlich, gerade damals als noch nicht sooo viele Alben mit ihm draußen waren. Dann doch lieber die 2 Songs von "Fly On The Wall" weglassen. Und warum gerade EIN Song mit Bon Scott. Hätte man sich nicht entweder ganz auf Brian Johnson konzentrieren können oder zumindest der Zeit mit Bon Scott etwas mehr Platz widmen können? Und überhaupt: Warum nur 9 Songs und ca. 38 Min. Spielzeit? Mit etwas mehr Spielzeit hätte man das bisherige Schaffen der Band viel besser abbilden und zusätzlich alle Songs des Filmes reinhauen können, falls das die Absicht war. So wirkt aber alles ziemlich wahllos zusammengeklatscht und taugt weder als Best Of noch als Album besonders viel.

Beim Fazit tu ich mich etwas schwer. Streng objektiv bewertet finde ich die CD ja wenig empfehlenswert. Es gibt nur 3 Songs, die es nicht auf den Alben gab und diese sind eher durchschnittlich. Der Sound ist größtenteils nicht so der Bringer und als Best Of versagt die CD auch. "Iron Man 2" (ebenfalls so ein Zwischending aus Best Of und Soundtrack) ist trotz des hässlicheren Covers umfangreicher, auktueller und vielseitiger.
Auf der anderen Seite sind auf der CD immernoch sehr geniale Songs drauf, sodass man schon ein paar Hits für sein Geld bekommt, vor allem wenn man die Original Alben noch nicht hat. Als Sammler und Fan hat man das Teil eh in seinem Regal stehen, alleine schon wegen den 3 neuen Songs. Als jemand der die CD damals rauf und runter gehört hat, fällt es mir dann auch etwas schwer nicht doch Gefallen daran zu finden, wenn sie mit den dumpfen Schlagzeugklängen vom Titeltrack eröffnet wird oder ein "Chase The Ace" daherschrammelt. Deshalb gibt's von mir immerhin noch rein subjektive 5 Punkte.

Punkte: 5 / 10


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