Paul Chain Violet Theatre Detaching From Satan (1984) - ein Review von Sgt. Kuntz

Paul Chain Violet Theatre: Detaching From Satan - Cover
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5.50
∅-Bew.
Typ: Single/EP
Genre(s): Metal: Doom Metal


Sgt. Kuntz
29.06.2011 12:06

Welcome to the crazy world of…nein, nicht die des Arthur Brown, sondern in der des Paolo Catena, besser bekannt als Paul Chain. Der DEATH SS-Gitarrist ist dafür bekannt und berüchtigt auf seinen Solo-Pfaden die Wege des Heavy/Doom Metal, aber auch die des Electro, Gothic und Psychedelic Rock abzuschreiten, wie es ihm gerade passt. Für alle Headbanger ist daher Vorsicht geboten, denn mit der Wahl des falschen Albums kann man sich schnell den Spaß verderben. Auf der sicheren Seite ist man da mit den ersten beiden EPs von 1984, bzw. 86, und da die Originale natürlich recht selten und teuer sind, wurden “Detaching From Satan“ und “Highway To Hell“ wieder auf neuem Vinyl gepresst, erhältlich in schwarz und lila. Damals liefen beide unter PAUL CHAIN VIOLET THEATRE, bevor der Bandname dann auf handlicheres Format gekürzt wurde.

Als Einstieg sind die vier Songs fast ideal, kann man sagen, sofern man grundsätzlich nichts gegen doomigen Heavy Metal, einen leicht spartanischen Sound und den theatralischen, oft wimmernden Gesang des Meisters hat. Wobei dieser bei den englischen Parts zumeist einem seiner Gastsänger den Vortritt lässt, da er selbst mangels Sprachkenntnis zum phonetischen Singen neigt. Wo genau, lässt sich aber kaum herauszuhören, und ist deshalb auch nicht weiter von Belang. Nach dem zähen, aber atmosphärisch betörenden “Occultism” geht es bei “Voyage To Hell” rockiger zur Sache, inklusive losgelöstem Gitarrenspiel und beschwörendem Gesang. Gleiches gilt für “Armageddon”, ein Riff-getriebener Okkult-Rocker der feinsten Sorte, bei dem man die NWOBHM-Einflüsse als großes Plus verbuchen darf. Die verzerrten, widerhallenden Vocals setzen der bizarren Vorstellung die Krone auf. Spätestens jetzt wird jeder staunen, der bisher nur die späteren, experimentellen Sachen kennt, die unter dem gleichen Bandnamen veröffentlicht wurden. Den Abschluss bildet “17 Day“ mit fast schon poetisch-düsterem Doom Metal par excellence. Das Orgel-Zwischenspiel trägt zum Gelingen genauso meisterhaft bei, wie die anklagende Lead-Gitarre und die bedrückend-sakralen Chöre. Der Vorhang senkt sich und man ist geneigt, sich respektvoll in Richtung Plattenspieler zu verneigen.


Sgt. Kuntz

Punkte: 8.5 / 10


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