Smoulder Times Of Obscene Evil And Wild Daring (2019) - ein Review von JollyRoger

Smoulder: Times Of Obscene Evil And Wild Daring - Cover
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1 Review
6
6 Ratings
8.67
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Doom Metal, Epic Metal, Heavy Metal


JollyRoger
28.06.2019 12:15

Canada scheint im Moment ein äußerst nahrhafter Boden für Metal zu sein. So spießen hier beständig tolle Newcomer hervor. Smoulder reihen sich hier mit ihrem Epic Heavy/Doom Metal ein. Scheinbar schon seit 2013 aktiv erschien 2018, als erstes Lebenszeichen, die EP “The Sword Woman”. Die Klasse dieser ist den Italienern von Cruz Del Sur Records nicht entgangen und so erscheint das Debüt “Times Of Obscene Evil And Wild Daring” über eben jenes Label.

Erhabene Melodien
Ein wundervoll farbenfrohes Fantasycover ziert “Times Of Obscene Evil And Wild Daring”. Der Inhalt ist nicht weniger fantastisch, handeln die Songs doch von Erzählungen aus diversen, meist eher unbekannteren, Romanvorlagen. Diese werden sehr stimmungsvoll in Szene gesetzt. Wenn in “Ilian Of Garathorm” der gleichnamige ewige Held gerufen wird und Sturmbringer sein tödliches Werk verrichten kann, wird man direkt in die Welt Smoulders hineingezogen. Das bedeutet: Erhabene Melodien verpackt in fettem angedoomten Sound der zum Fäuste ballen einlädt. Dabei erinnert mich der Gesang von Sarah Ann nicht selten an Mandy Martillo, der leider viel zu früh wieder aufgelösten Satan’s Hallow. Beim Sound hingegen werden Erinnerungen an die Amis von Eternal Champion wach.

Das kompositorische Level der EP wird eindrucksvoll gehalten
Insgesamt wurden zwei der drei EP-Songs auf das Debüt gepackt und dazu vier weitere neue Nummern, so dass eine kurzweilige Spielzeit von knapp 38 Minuten entsteht. Auf die Klasse von “The Sword Woman” und “Voyage Of The Sunchaser” wollte man schlauerweise nicht verzichten. Doch auch die neuen Songs reihen sich wunderbar ein und können das hohe kompositorische Level locker halten und meines Erachtens sogar übertreffen, da sie noch direkter zünden. Immer wieder werden wunderbare Melodien mit feinen Soli und emotionalem Gesang verwoben und es entsteht eine, im wahrsten Sinne, fantastische Atmosphäre.

Der “Bastard Steel” schneidet dabei ziemlich fix durch die Reihen der Feinde. Das ist aber eher die Ausnahme. Meist groovt und stampft es mehr wie etwa im eindringlichen “Shadowy Sisterhood”. Zu guter Letzt leitet dann “The Black God’s Kiss” noch einen längeren Marsch in die Hölle unter Schloss Joiry ein. Der Song glänzt mit Tempowechseln und schließt das Album genauso eindrucksvoll ab, wie es begonnen hat.

Eine überzeugende fantastische Reise
Trotz der nicht geraden kurzen Songs gelingt es Smoulder hier ein überzeugendes und kurzweiliges Debüt abzuliefern, welches es schafft ein doomiges, aber nicht ultraschweres Soundgewand mit der hellen, melodischen Stimme ihrer Frontfrau zu sechs tollen Epen zu verbinden. Dabei wurde ich zu jeder Sekunde in die Geschichte der jeweiligen Songs hineingezogen und fühlte mich schon dazu genötigt mehr über die Hintergründe zu erfahren. Danke für diese fantastische Reise.

Original-Review: https://heavystageforce.rocks/smoulder-times-of-obscene-evil-and-wild-daring/

Punkte: 8.5 / 10


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