Usurpress Interregnum (2018) - ein Review von Akhanarit

Usurpress: Interregnum - Cover
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1 Review
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1 Rating
5.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal, Sludge


Akhanarit
21.03.2018 14:24

Das vierte Studioalbum "Interregnum" der Schweden USURPRESS wirkte auf mich zuerst irgendwie seltsam. Als wären die Songs irgendwie nicht im Sinne eines Albums platziert, sondern einfach lieblos aneinandergereiht. Und irgendwie stimmte das auch. Als ich dann herausfand, dass die Tracklist eigentlich eine gänzlich andere Reihenfolge aufweist, machte es klick. Ich stellte die Playlist also entsprechend um und siehe da, jetzt wird ein Album draus, bei dem man sich etwas gedacht hat.

Mir wurden USURPRESS erst einmal als Mischung aus BOLT THROWER und CAMEL schmackhaft gemacht. Na, das klingt doch prima in der Theorie. Dass ich dann so gar nichts BOLT THROWER-Ähnliches finden kann, dafür aber umso mehr Sludge, schmeckte mir dagegen so gar nicht. Leichte CAMEL-Anleihen kann ich dafür durchaus ausmachen, doch in dieser Mischung wirkt das alles nicht ganz so prickelnd, wie in der Theorie. Die Quasi-Einleitung in Form von 'A Place In The Pantheon' ist mit über vier Minuten eindeutig zu viel des Guten und als es dann mit dem Titelsong 'Interregnum' etwas rabiater zugeht, fühle ich mich um einiges wohler. Doch diese Freude ist nach nicht einmal zwei Minuten schon wieder vorbei. 'In Books Without Pages' ist nur spannend, wenn USURPRESS wie eine Walze über mich hinwegfegen, während der Rest in unspannendes Geklimper abdriftet. Etwas Ambient hier, etwas Jazz dort. Gähn! Mit 'Late In The 11th Hour' haben die Schweden den besten Track des gesamten Albums in den Mittelpunkt verschoben und hier finden sich wirklich großartige Harmonien und Übergänge wieder, etwas, was ich mir für das gesamte Album gewünscht hätte. 'Ships Of Black Glass' beginnt dann erstmal mit tribalmäßigen Drums und driftet dann in eine Art Prog-Orgie ab, die mich allerdings so gar nicht mitzureißen vermag. Die lieblosen Clean-Vocals machen die Sache dann auch nicht wirklich besser. Als dann 'The Iron Gates Will Melt' an mir vorbeizieht, habe ich mich längst in mein Schicksal ergeben. USURPRESS und ich werden trotz einiger interessanter Ansätze in diesem Leben keine Freunde mehr. Das finale 'The Vagrant Harlot' bestätigt dies nur umso mehr. Auf düster getrimmte Clean-Vocals sind hier aber nur die Spitze des Eisberges. Sind wir jetzt in MY DYING BRIDE- oder ATROCITY-Gefilden? Oder ist das bereits Gothic? Man weiß es nicht.

Das Hauptproblem ist, dass "Interregnum" so viele verschiedene Elemente in sich vereinen will, dass man als Hörer das Gefühl hat, die Band wisse nicht so recht, wo sie denn nun eigentlich hin will. Und all das, obwohl das Zurechtrücken der Tracklist das Album bereits um einiges besser gemacht hat. Na ja, es kann einem ja nicht immer alles gefallen.

http://www.bleeding4metal.de/?show=review_de&id=9470

Punkte: 5 / 10


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