Visions Of Atlantis The Deep & The Dark (2018) - ein Review von Tammaray

Visions Of Atlantis: Deep & The Dark, The - Cover
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9.33
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Symphonic Metal


Tammaray
12.03.2018 12:22

Auf einen Satz heruntergebrochen, kann man zum neuen Visions Of Atlantis-Album "The Deep And The Dark" sagen: Die Scheibe ist gut, aber nicht heavy. Diese Zusammenfassung ist hier zugleich Prämisse. Die neue Konstellation mit dem vor einigen Jahren etablierten Sängerduo Clementine Delauney und Siegfried Samer sowie den anderen Mitgliedern aus der ebenso jungen Live-Konstellation scheint der Band gut zu tun. Gründungsmitglied und Drummer Thomas Caser garantiert dabei, dass der typische Stil der Band erhalten bleibt.

Einige Leute, wie ich, dachten ja immer, Visions Of Atlantis wäre sozusagen die weisse Flagge des Symphonic-Metal, eine Wischiwaschi-Band, die der Genre-Bezeichnung nicht würdig ist. Entsprechend habe ich erst angefangen, die Band zu verfolgen, als Clementine Delauney zu ihnen stiess. Ich muss zugeben, dass ich mehr Clementine-Fan als VOA-Fan bin. Doch insbesondere unter diesen Umständen hat mich „The Deep And The Dark“ positiv überrascht. Den Zuhörer erwarten hier zehn starke, eingängige Hymnen mit reichlich Ohrwurm-Potenzial. Visions Of Atlantis zeigen alle ihre Facetten, angetrieben von dem kreativen Einfluss der beiden Sänger (hauptsächlich Lyrics) und einer neuen Banddynamik.

Bereits der Opener und Titelsong kommt mit einem Druck, der für die Band untypisch erscheint, und wirkt wie ein regelrechter Schlachtruf: Wir sind stärker als zuvor, so hört gefälligst zu! Und das lohnt sich. Das Album bietet eine gute Mischung aus etwas dunkleren Klängen wie z.B: „Ritual Night“ oder „Dead Reckoning“ und fröhlicheren Mitsingnummern wie „Return To Lemuria“ und „Book Of Nature“. Zwei überaus emotionale Balladen, „The Last Home“ und „Prayer To The Lost“, die fast gänzlich aus der Feder von Delauney stammen, runden das Ganze ab.

Gemeinsam haben die Songs alle Clementine Delauneys kraftvollen, einnehmenden Gesang. Die Sängerin hat sich ausprobiert, experimentiert und so teilweise ungewohnte Klänge aus ihrer Stimme herausgeholt. Ihr Kollege Siegfried Samer gibt sein Bestes, geht dahinter leider jedoch oft ein wenig unter. Nichtsdestoweniger muss man ihm seine Rolle zugestehen, ohne die das Konzept wohl nur halb so effektvoll wäre. Überdies hat er den Lyrics eine schöne, runde Sprache verpasst.

Der Rest ist wie gewohnt: Viele helle Instrumente, ausschweifende Begleitmelodien und abenteuerliche Tempowechsel. Symphonic halt, wobei ich das „Metal“ dahinter nach wie vor etwas vermisse. Das Album hätte mehr Druck und Intensität vertragen können, aber diese beiden Dinge waren noch nie die Stärke der Band, deshalb sei ihnen verziehen. Immerhin haben die Österreicher mit der französischen Sängerin hier eine solide Scheibe abgeliefert, die zum Mitjodeln und Tanzen (ja, richtig, Tanzen!) einlädt.

Fazit: Wem Nightwish und Co. nicht heavy genug ist, sollte auch von dieser Visions Of Atlantis-Scheibe die Finger lassen. Wer aber das Symphonic-Genre mag, wird sicherlich positiv überrascht werden. Wer die Band schon immer oder irgendwann im Verlauf der Zeit einmal mochte, sollte sich das auf keinen Fall entgehen lassen.

Punkte: 8 / 10


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