Hauptsächlich besteht "The Holographic Principle" aus 90 Prozent Bombast, frei nach dem Motto: "Mehr ist besser." Die 10 Prozent typischer Epica-Sound verschwinden hinter dem Karacho und verlieren sich allzu oft in Geschwurbel. Es erscheint, als versuche man, damit einen kommerzielleren Weg zu gehen und sich bei anderen Kombos à la Phantasma in den Pop-Metal einzureihen. Beispiele hierfür sind insbesondere die beiden Single-Auskopplungen "Universal Death Squad" und "Edge Of The Blade". Nur leider ist Epica keine Band, zu der diese Richtung auch nur ansatzweise passt, geschweige denn, die es nötig hätte. An anderen Stellen, wie etwa bei dem ausschweifenden Titelstück, wird es fast zu progressiv. Man bekommt das Gefühl, dem Ganzen nicht folgen zu können, zumal der grosse Boah!-Effekt, den Vorgängertitel ähnlicher Art besassen, fehlt.
Auch der Gesang lässt zu wünschen übrig. Simone Simons starker Mezzosopran ist glattgebügelt wie nie zuvor. Ihr gleichmässiger Gesangstil erinnert so gar nicht mehr an die ausschweifenden, schwankenden Melodien frühere Alben. Es entsteht der Eindruck, ihre Stimme lässt nach. Mark Janssens Gesang hingegen ist ausserordentlich kraftvoll, was man als Pluspunkt vermerken kann. Die Chöre sind zu viel, die Melodien nicht weiter spektakulär.
Fazit: Ich hatte ja schon beim Vorgänger "The Quantum Enigma" bemängelt, dass es zu überladen wäre, bei "The Holographic Principle" hat sich das gefühlt verzehnfacht. Songs schreiben kann die Band, das hört man heraus, jedoch ist die Umsetzung weniger als dürftig und die Produktion völlig am Sinn und Zweck vorbei. Kein gutes Epica-Album, wenn nicht sogar das bisher schlechteste.
Punkte: 6 / 10