Temperance The Earth Embraces Us All (2016) - ein Review von Akhanarit

Temperance: Earth Embraces Us All, The - Cover
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1 Review
3
3 Ratings
7.17
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Melodic Metal, Power Metal, Progressive Metal, Symphonic Metal


Akhanarit
26.09.2016 21:29

Die Italiener TEMPERANCE gibt es seit 2013 und seitdem erscheint im Jahresrhythmus eine neue Langrille der (Symphonic) Power Metaller aus dem Land des Stiefels. "The Earth Embraces Us All" ist also schon das dritte Studioalbum und die Band ließ verlauten, dass sie ihre Grenzen noch weiter ausgelotet haben und ihre Songs nicht mehr schnurstracks auf den Punkt kommen. Stattdessen sollen viel mehr Elemente eingeflossen sein und da ich die Band zum ersten Mal höre, glaube ich das jetzt einfach mal. Mit 'A Thousand Places' legen TEMPERANCE mit sechseinhalb Minuten Spielzeit auch tatsächlich einen wahren Longtrack vor, bei dem ich mich aber zeitweise wegducken möchte. In ihrem Metal sind nämlich nicht nur jede Menge Instrumente (Geige, Saxophon) hinzuaddiert worden, sondern auch eine Grundstimmung, die mich schmerzlich an diverse Girlgroups erinnert. SPICE GIRLS machen jetzt Metal? Wenn man sich die Chöre anhört, könnte man beinahe zu diesem Schluss kommen. Zwar mischen sich auch hier und dort ein paar angeraute Highscreams von Gitarrist Marco Pastorino dazwischen, doch über all dem thront Sängerin Chiara Tricarico mit ihrer doch recht poplastigen Stimme. Rein technisch betrachtet ist das auch gar nicht so schlecht, doch die Zielgruppe dürfte hier nicht sonderlich groß sein. 'At The Edge Of Space' und 'Unspoken Words' machen hier schon ein wenig mehr Wind und auch die Produktion knallt amtlich. Auch das Coverartwork von Gustavo Sazes (KAMELOT, ARCH ENEMY, MORBID ANGEL) ist immer wieder einen Blick wert. Mit 'Maschere' gibt es auch einen italienischsprachigen Titel zu verbuchen und im weiteren Verlauf des Albums gewöhnt man sich fast ein bisschen an den Stil von TEMPERANCE. Wer beispielsweise mit Bands wie AMARANTHE etwas anfangen konnte, der kommt mit Sicherheit auch auf diese Truppe hier klar.

Während 'Haze' (nach einer nervigen Einleitung) auf Geschwindigkeit setzt und auch sonst instrumental ein netter Brecher geworden ist, lässt sich 'Fragments Of Life' als Duett einordnen und zeigt sich auch sonst ziemlich variabel bis schunkelig. Dafür ist 'Revolution' eine Kombination aus Oper und Elektronik-Beats, bis dann auch die bereits vertrauten TEMPERANCE-Zutaten wieder mit in diese Melange geworfen werden und sogar orientalische Klänge ein kurzes Gastspiel erhalten. Hier scheinen die Italiener durch alles durchzuturnen, was sie auffahren können. Ich finde das ... mit Verlaub ... eher seltsam überladen. Etwas schnellere Elektronik-Spielereien gibt es dann bei 'Advice From A Caterpillar', bei dem TEMPERANCE ein wenig so klingen wie EDENBRIDGE auf Speed und anderen psychedelischen Drogen im HALLOzinogenen Bereich (Hallo? Hallo! Ja hallo!!! Aber hallo!?? Was is'n nu' kaputt? Is' egaler als sonst! Muss ich nich' raffen!). 'Change The Rhyme' und das finale 'The Restless Ride' gehen da deutlich besser ins Ohr.

Es mangelt TEMPERANCE also weder an intelligentem Songwriting, noch an handwerklichem Geschick. Es ist vielmehr der generelle Stil und das Überladen der Songs, an dem sich die Geister scheiden werden. Aus meiner Sicht wieder eines dieser Alben, die ich mir privat wohl nie wieder auflegen werde.

http://www.bleeding4metal.de/?show=review_de&id=8129

Punkte: 6 / 10


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