Saga Trust (2006) - ein Review von Rage

Saga: Trust - Cover
2
2 Reviews
4
4 Ratings
7.75
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: AOR, Melodic Rock, Progressive Rock



10.02.2009 12:47

Studioalbum Nr. 17 der Kanadier setzt nunmehr mitten in den 70ern auf und macht da weiter, wo man eigentlich nach der Göttergabe "Silent Knight", zumindest aber nach "Worlds apart" hätte landen müssen: bombastischer, verspielter und trotzdem ultraeingängiger Progressive Rock mit einem Schuß Härte. Versuchte man bereits seit "Full Circle" (1999) an den alten, von den Saga-Fans so geliebten Bombastsound anzuknüpfen, so gelang doch bisher nicht der endgültige Anschluss an alte Glanztaten. Die Gründe hierfür waren vielfältig: zu moderne Produktion ("Network"), zu gitarrenlastig ("House of Cards") oder weitesgehend doch - zumindest für Saga-Verhältnisse - zu schwaches Songmaterial ("Marathon"). Was also machen die Kanadier auf "Trust" anders? Kurz und knapp: Gitarre und Keyboard ergänzen sich endlich wieder und verschmelzen so zu einem urgewaltigen Sound, der zwischen Harmonie und Kampf eine ausgewogene Balance findet. Mit Ian Crichton (g) und Jim Gilmour (key) spielen sich zwei Ausnahmekönner endlich wieder die Bälle in einer Leichtigkeit zu, die den Hörer ehrfürchtig die Skip-Taste bedienen läßt, um diese oder jene Passage immer und immer wieder zu hören, ohne, dass sich einer der Ausnahmemusiker in Egotrips verliert. Das Ganze wird eingebettet in pure Gänsehautmelodien (man nehme nur "I'm OK" - wer hier keine Gänsehaut bekommt, dem ist nicht zu helfen!) und gekrönt vom äußerst anspruchsvollen Gesang von Michael Sadler, der einmal mehr beweist, dass er klar zu den Besten seines Fachs gehört. Wenn dann noch Gilmour bei "My Friend" auch noch die Klarinette auspackt ist das Retro-Feeling (vgl."No Regrets") endgültig wieder da. Der neue Schlagzeuger Brian Doerner bringt genau das richtige Feeling für die oft schon soundtracklastige Musik von Saga mit und rundet zusammen mit Jim Crichton (b) eine außergewöhnliche Rhythmus Section ab. Die Produktion ist transparent und dennoch nicht zu modern oder glattgefeilt, was dem Album - im Gegensatz zum ebenfalls empfehlenswerten aktuellen Toto-Output - eine eigene Note verleiht. Was fehlt also, um "Trust" gänzlich in die Klassikerreihe Sagas ("I", "Images at Twilight", "Silent Knight", "Worlds apart") einzureihen? Ganz klar: ein Longtrack von der Güte "No Stranger", "Tired World" oder "Don't be late". Ob man sich an derartige Epen nicht mehr trauen mag bleibt also sicher bis zum kommenden Studiowerk eine offene Frage, fest steht aber, dass den Kanadiern ein außergewöhnliches Werk gelungen ist, dass jeder Anhänger anspruchsvoller Musik im Regal stehen haben sollte.

Punkte: 9.5 / 10


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