Testament The Legacy (1987) - ein Review von Bakefish

Testament: Legacy, The - Cover
3
3 Reviews
71
71 Ratings
8.97
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Thrash Metal


Bakefish
16.11.2016 20:50

1987 ist die gesamte Metalszene in einem Boom. Band wie Megadeth, Slayer und Metallica hauen harte, aggressive und musikalisch phänomenale ALben raus, eine Band nach der anderen schießt aus dem Boden und gerade ist auch die Death-Metal-Szene am Aufkeimen. Da mag es anfangs nicht wirklich besonders erscheinen, dass gerade jetzt eine Band ihr Debütalbum herausbringt. Doch Testament, die bis kurze Zeit vor den Aufnahmen noch "The Legacy" hießen, sind ein wenig anders. Einerseits existiert die Band bereits seit vier Jahren und hat gerade mal eine Demo rausgebracht. Dann ist da noch der eine Gitarrist Alexander Skolnick, der noch nicht mal 18 Jahre alt ist, als er der Band beitritt, vorher Unterricht beim legendären Joe Satriani hatte und ein Melodiespiel zu präsentieren vermag, wie es bei Metallern nur selten gesehen wird. Und als Sänger ein Ureinwohner namens Chuck Billy. Das gibts nicht häufig.
Doch genug von den Grundlagen. Wie wirkt sich das auf das Album aus? In erster Linie: Heftig. Drummer Clemente, Christian am Bass, Skolnick und Peterson an den Klampfen und dann noch Billy mit dieser mächtigen Stimme. Die Jungs machen in diesem Album alles kurz und klein. Vom Opener "Over the Wall" bis hin zum nochmal alles niederbrennenden "Apocalyptic City" stampft das Album alles ein, was ihm in den Weg kommt. Der blecherne Klang der Gitarren ist hammerhart und heftig, der Bass walzt durch und das Schlagzeug wird auseinandergenommen, dass es in alle Richtungen fliegt. Und dann noch Chuck Billys Stimme. Der Junge lässt eine Welle an Hass und Aggression raus, da hab ich manchmal erschrocken aufgelacht. Wie der Junge schreit, kehlig brüllt und keift, das passt auf keine Kuhhaut, da macht er selbst dem lieben Tom Araya von Slayer Konkurrenz. Praktisch jeder Song ist ein Backstein, der einem ins Gesicht gepfeffert wird.
Bei all dem Lärm, den blitzschnellen und wutgeladenen Riffs und der Wucht ist trotzdem ungewöhnlich, wie tonal das Album gleichzeitig ist. Skolnick und Peterson spielen geniale, komplexe und hochmelodische Soli ein, die ungewöhnlich gut zu der allgemeinen Härte passen. Egal, ob es das einfach nur auf Geschwindigkeit ausgelegte "Raging Waters", der Nackenbrecher "First Strike is Deadly" oder das hassgestopfte "The Haunting" ist, das Talent der Jungs ist an jeder Stelle offensichtlich. Und was will man mehr? Talent, Aggression, Geschwinidigkeit, genau so mag ich meinen Metal.
Warum dann nur 8,5? Naja, nicht jeder Song hat mir so gut gefallen, an manchen Stellen wirkt es dann doch noch etwas zu roh, ist halt noch ein Debütalbum. Aber ein klasse Debütalbum und daher für jeden Trasher empfehlenswert!

Punkte: 8.5 / 10


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