Jared James Nichols Old Glory And The Wild Revival (2015) - ein Review von frankjaeger

Jared James Nichols: Old Glory And The Wild Revival - Cover
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1 Review
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1 Rating
8.50
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Blues: Blues Rock


frankjaeger
26.08.2015 19:44

Blues-Youth-Infusion!

20 Jahr ist er alt, und die Southern Blues-Szene verneigt sich bereits in seine Richtung. Okay, zugegeben, die Blues-Szene an sich liebt es, wenn junge Hüpfer sich dieses Stils annehmen. Klar, dann wirkt man nicht mehr, als wäre die Zeit des Blues längst vorbei und die Helden im Altersheim gegenüber dem Friedhof, oder schon gegenüber dem Altersheim. Aber das stimmt nur bedingt. In den USA gibt es eine reiche, vibrierende Szene voller neuer, junger Acts, experimentellen Blues, der danach strebt, die Grenzen zu verschieden und die Untiefen auszuloten. Dabei bleibt aber der eigentliche Charakter erhalten, und an dieser Stelle dürfen dann auch ein paar Weißbrote in diese urtümlich schwarze Musik einbrechen. Zumeist bringen sie dann den eher weißen Rock mit und schaffen ein Genre, das so spannend ist wie kaum ein anderes und das den Süden der USA prägt und Houston vibrieren lässt.

Zurück zu Jared James Nichols. Der Waschzettel des Albums sagt, er hatte mit 21 bereits über 500 Gigs gespielt. Alter Verwalter. Da hat das Bluesfieber jemanden aber heftig erwischt. Zum Glück für uns Hörer, denn in der Tat weiß Jared nicht nur, wie er seine Six String halten muss, sondern schafft es trotz seiner Jugend bereits, gute Songs zu schreiben, die allerdings durchgehend ohne exzessive Jams auskommen. Nein, klassischer Blues, angerockt, mit einem Fokus auf den Song, das ist was uns der Longplayer "Old Glory And The Wild Revival", der vorher unter dem gleichen Titel schonmal als 6–Track-EP erschienen war, bietet. Und dabei spannend ist vom Anfang bis Ende. Dabei darf man Spannung aber nicht verwechseln mit Experimenten und schwer erträglichen Fusionen. Nichols macht Blues Rock. Southern. Klassisch. Mit Herz. Und das spürt man eben.

Immer gibt es für Blues nur einen wirklichen Qualitätstest: Live. Nichols wird Europa dieses Jahr besuchen, und da sollte jeder, der auf handgemachten, ehrlichen Blues steht unbedingt hingehen. Ich glaube, Jared, der übrigens auch als Sänger einen ausgezeichneten Job macht, könnte sehr eindrucksvoll werden. Egal ob groovy wie in 'Get Down', fetzig wie in 'Blackfoot' oder als Mitsingblues wie in 'Sometimes', hier sitzen alle Töne und Harmonien. Mann, und das live? Das wird bestimmt verdammt cool. Bis dahin sollte man die vierzig Minuten dieses Albums gut kennen und die Bluesklassiker nochmal auffrischen, ich bin sicher, Nichols wird uns auch einige zusätzliche Interpretationen auftischen. Ich freue mich bereits!

(Veröffentlicht bei powermetal.de: http://powermetal.de/review/review-Nichols__Jared_James/Old_Glory__The_Wild_Revival,24000,23894.html)

Punkte: 8.5 / 10


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