Wir schreiben das Jahr 2004. Metal Blade Records nimmt eine talentierte Deutsche Band unter Vertrag, namens Disillusion. Diese drei Jungs schustern sechs Songs zu einem Full-Length Album zusammen und veröffentlichen es. Nichts ungewöhnliches möchte man meinen. Das Ungewöhnliche an der Sache ist, dass sie musikalisch neue Grenzen setzen. Man muss sich vorstellen, man sitze im Kino und schaue sich einen epischen Fantasy-Film an, mit allem was dazu gehört. Schlachten, Liebe, Trauer, Verzweiflung, Machtkämpfe, Rache und ein Hauch von Magie. So ungefähr darf man sich diese CD vorstellen. Jeder Song erzählt seine ganz eigene Geschichte, die Länge reicht von 5 bis 17 Minuten. Zwei von diesen Geschichten, die längsten des Albums mit ihren 14:39 bzw. 17:03 Minuten, möchte ich jetzt ein wenig präsentieren:
Back to Times of Splendor - Am Anfang des Liedes entschwindet man mit einer wunderbaren Melodie ins Land der Hoffnung und unbezähmbaren Sehnsucht. Doch dann brettert es los, der Song entfaltet seine Wucht wie ein Gewitter. Dann, ein wenig Ruhe - Ambientgeräusche - bevor es in die nächste Runde geht. Ich weiß nicht so recht, wie ich diesen Song beschreiben soll, denn musikalisch aufzwirbeln kann ich ihn nicht und die vielen Vorzüge und Facetten des Songs zu beschreiben ist zu kompliziert. Deshalb geb ich einfach mal die Order: anhören!
The Sleep of restless Hours - Der ist nun wirklich lang! Mit einer Akustikgitarre beginnt er, bevor die Musiker dann richtig losbolzen. Andere Songs sind schon vorbei, da fängt Sänger Vurtox an zu singen. Nun, bis zur elften Minute gibt es ein musikalisches Feuerwerk. Dann - auf einmal - Stille! Ungefähr eine Minute lang passiert so gut wie nichts. Was für ein Geniestreich, denn wie kann man sonst die Ruhe nach dem Sturm beschreiben! Dann geht es gemächlich wieder los und klingt aus.
Ich wurde mal gefragt, wie ich ein perfektes Metalalbum komponieren würde, da antwortete ich: "In etwa so wie Back to Times of Splendor von Disillusion". Diese Scheibe jagt eine Überraschung nach der anderen durch die Boxen, man entdeckt immer wieder neue Seiten. Wie Personen so etwas vollkommenes, geniales schaffen können ist mir unbegreiflich. Was ich weiß ist, dass 10 Punkte gnadenlos unterbewertet sind für so eine Scheibe. Daher gibt es die volle Punktzahl und dazu noch eine Kaufempfehlung die es in sich hat! Los, los, geht schon, was lest ihr noch?
Punkte: 10 / 10