Alles, was ich bisher vom Meister kennengelernt habe, war äußerst schwer konsumierbare Avantgardekost. Ich müsste genauer sagen, das Wenige, denn das Interesse, mehr von John Zorn zu hören, war dann auch schnell verflogen. Zu anstrengend.
Nun also die "Alhambra Love Songs". Hier das ganze Gegenteil. Angenehme Jazzklänge hat Zorn für ein Piano Trio komponiert (scheinbar keine feste Formation). Geradezu heitere Musik.
"Evocative and endlessly listenable, this is perhaps the single most charming cd in Zorn’s entire catalog", kann man auf der Internetseite von Zorn's eigenem Label Tzadik lesen. Liegt wohl daran, dass jeder Song eine Huldigung an Menschen aus der Bay Area, deren Namen mir bis auf C. Eastwood, M. Patton und D. Lynch nichts sagen. Wobei ja gerade diese Drei durchaus die eine oder andere Dissonanz vertragen hätten, kennen sie sich doch in ihrem eigenen musikalischen/filmischen Schaffen selbst bestens damit aus. Zorn und Patton haben schließlich schon zusammen Krach fabriziert (s.o.). Doch halt, der Song für David Lynch sticht von der Grundstimmung durchaus etwas heraus, der hat nicht ganz diese Leichtigkeit, ist aber immer noch alles andere als verstörend.
Ein Glücksgriff. Gefällt mir richtig gut. Da kann ich mich ja langsam wieder an die Flut seiner Veröffentlichungen herantasten. Nicht ohne mit dem Schlimmsten zu rechnen freilich.
Punkte: 8 / 10