Absu Tara (2001) - ein Review von Shyclad

Absu: Tara - Cover
1
1 Review
18
18 Ratings
8.64
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal


Shyclad
31.08.2008 15:15

Unglaublich!
Das ist eigentlich das erste Wort welches mir bei dieser Scheibe in den Sinn kommt...

Das vierte reguläre Studioalbum der amerikanischen Okkult-Metaller bietet die bis dato schnellsten und gleichzeitig komplexesten Songs der Band, vor allem was das Schlagzeugspiel angeht.
Obwohl ich eigentlich kein großer Freund von beinahe durchgehender Höchstgeschwindigkeit und exzessiven Blast-Beat-Orgien bin, zieht mich dieses Album immer wieder in seinen Bann.
Das liegt sicher in erster Linie daran, dass Drummer (und Sänger) Proscriptor es wirklich schafft, sein Spiel nie langweilig klingen zu lassen. Es gibt haufenweise Wechsel, Variationen, Breaks, Fills etc., außerdem zum Teil sehr ungewöhnliche Rhythmen. Die Blast-Beat-Passagen dauern auch nie zu lang, immer genau im richtigen Moment, bevor das Geknüppel zu langweilen beginnen könnte, kommen unerwartete Wechsel, die den schnellsten Momenten dadurch nur noch mehr Wirkung verleihen (und auch nie deplatziert wirken).

Im Gegensatz zu vielen anderen technisch sehr versierten Schlagzeugern im Extreme-Metal-Bereich (deren Spiel oft irgendwie steril klingt) wirkt Proscriptors Drumming immer sehr mitreißend und lebendig, manchmal beinahe wie improvisiert und immer sehr fließend. Überhaupt wirkt die ganze Scheibe schon fast wie ein einziges Drum-Solo. Aber keine Angst, das Album klingt wirklich nicht nach Egotrip des Schlagzeugers, es ist immer alles songdienlich eingesetzt und unterstützt nur die im Gegensatz dazu meist sehr traditionellen, sich ständig (aber nicht zu oft) wiederholenden, immer saugeilen Gitarrenriffs, die sehr häufig nach traditionellem Speed/Thrash Metal klingen (vor allem Slayer hört man oft heraus, allerdings manchmal etwas schneller und technischer und eben oft mit typischen Black Metal Gitarren vermischt). Die phasenweise häufigen Wiederholungen der immer mitreißenden Riffs erzeugen, verbunden mit dem dabei oft variierenden Schlagzeugspiel, eine irgendwie hypnotische Sogwirkung bei mir. Auch wechseln die Riffs in den richtigen Momenten und steigern sich oft zu immer mitreißenderen, atemberaubenden Soundkulissen (vor allem bei "Four Crossed Wands (Spell 181)" und "Vorago (Spell 182)"). Ab dem elften Stück geht's dann, nach fast auschließlich rasanten Songs, die nur mal durch Intros unterbrochen werden, auf einmal deutlich ruhiger zu, und zwar mit Meeresrauschen und Akustikgitarren. Darauf folgt der einzige Midtemposong "Stone Of Destiny", der z.T. erstmals mit rauem aber melodischem (und sehr gutem) Gesang eines Gastsängers aufwartet (Im Gegensatz zum sonst meist eher "typischen" Black Metal Gekrächze und Gekreische, welches nur ab und zu von King Diamond-artigen Screams unterbrochen wird).

Die Produktion des Albums ist bewusst rau und organisch gehalten (allerdings durchaus druckvoll und differenziert im Gegensatz zu vielen anderen stilistisch ähnlichen Scheiben), lediglich die Bass-Drum klingt etwas künstllich (was mich aber nicht besonders stört).

Bleibt nur noch zu sagen, dass diese Scheibe für mich eine der mitreißendsten "Knüppelscheiben" aller Zeiten ist und auch nach etlichen Durchläufen niemals langweilig wird.
Scheuklappenlose Fans von Black-, Thrash-, und Death Metal mit Hang zu Epik (und songdienlich eingesetzter Technik) sollten auf jeden Fall mal ein Ohr (oder zwei) riskieren.

Punkte: 10 / 10


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