Wer schon einmal eines der regulären Alben von Furze gehört hat, wird schon ahnen, was mit dieser Compilation auf einen zukommt, denn die "normalen" Releases sind schon recht obskur. Aber ab und an gönne ich mir schonmal solch obskures Zeug.
Die vorliegende Kompilation enthält insgesamt eine Menge Ansammlung von verschiedenen Ideen, die teilweise nicht so recht zuende komponiert erscheinen. Musikalisch ist das Spektrum sehr weit gefasst; man bekommt hier neben sehr räudigem Black Metal jazzige Harmonien serviert, die nicht unebdingt zum Rest der jeweiligen Komposition passen, aber in gewissen Kreisen nennt man sowas ja progressiv :) Apropos progressiv: auch der Einsatz des Keyboardes ist sehr...progressiv (manchmal denkt man, dass ein Kleinkind das Keyboard ausprobiert). Auch enthält die Compilationen einen Track, den man auch auf einer Houseparty spielen könnte. Obwohl ich selbst Instrumente spielen kann, ist es mir nicht gelungen, die "Kompositionen" von Kollege Reaper zu verstehen, aber vielleicht muss man dafür auch die ein oder andere bewusstseinserweiternde Substanz einnehmen.
Allerdings sollte man sich hüten, diese Ergüsse dem Unvermögen des Akteurs Reaper zuzuschreiben, denn ab und an tauchen Fragmente auf, die auf die ein oder andere musikalische Fähigkeit schliessen lassen - somit ist dieses Chaos definitiv so vom Künstler gewollt.
Insgesamt kann ich nur Leuten zu diesem Album raten, die frühe (ganz frühe!!!) Darkthrone oder Burzum-Demos noch nicht obskur genug finden. Diese Compilation ist eine lustige Erfahrung der speziellen Art. Die Frage "ist das Kunst oder kann das weg?" habe ich für mich einfach mal mit "Kunst" beantwortet. Der ein oder andere geneigte (und vor allem mutige) Hörer kann für sich diese Frage jedoch anders beantworten.
Punkte: 3 / 10