Iron Maiden Somewhere In Time (1986) - ein Review von Monolith

Iron Maiden: Somewhere In Time - Cover
2
2 Reviews
189
189 Ratings
9.43
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal, Power Metal


Monolith
13.12.2015 16:33

Was gibt es großartigeres, als Bands, die trotz Experimente und Weiterentwicklungen ihre Messlatte nicht unterbietet, ja sogar mit jedem Release höher legt? Das war bei Iron Maiden seit ihrem Debüt so, manche meinen sogar, das war eine Eigenschaft, die die Musik der Briten prägte. Und so kann man auch "Somewhere in Time" als das ultimative Album Iron Maidens sehen.

Alleine der synthiebetonte Anfang hat bei mir für Gänsehaut gesorgt, nur um bis zum Ende ein Jubelfeeling auszulösen. Es gibt keine perfekten Songs, aber kaum eine Band war so oft nahe der Perfektion, wie Iron Maiden, und "Caught Somewhere in Time" gehört zu diesen zu 99% perfekten Liedern in der Geschichte der Musik.

Tatsächlich sind die Lieder auf dem Album sehr eingängig und einprägsam gestaltet, und so verhält es sich auch bei Lied Nr. 2, "Wasted Years", das großartige Leads, wie wir sie vor allem auf manchen Liedern von "Powerslave" hören durften, beinhaltet. Die Botschaft und die Gestaltung des Chorus sind entsprechen eingängig und aufbauend, das Gesamtbild des Liedes ist einfach hervorragend und wieder mal eine Klasse für sich.

Das rockiger gestaltene "Sea of Madness" rumpelt vor sich hin und Bruces cooler Gesang setzt noch einen drauf, ehe er wohl mit der im Chorus zelebrierten Art des Gesangs so ziemlich jedem ein Kribbeln am Gemüt beschert und mal wieder zum mitsingen animiert. Einfach nur herrlich!

"Heaven can wait" war wichtig, irgendein schlechtes Lied musste natürlich wieder reinkommen. unerträglicher Gesang von Bruce im Chorus, dabei hat das Lied so schön angefangen und die Strophen sind eigentlich auch vernünftig eingesungen und eingespielt. Allerdings ist das Lied zudem sehr lang geraten und hat bei mir erst mal für Kopfbrummen gesorgt.

"The Loneliness of the Long Distance Runner" hat, neben einem ziemlich blödsinnigen Titel, wieder das Niveau der anderen Lieder auf dem Album, noch wichtiger natürlich der episch gestaltene Chorus und der wunderschönen Leads, die das Lied zu einem weiteren Erlebnis auf dem Album machen.

"Stranger in a strange Land" ist eigentlich ähnlich flach wie "Heaven can wait", hat aber immerhin einen netten Marschriff und einen lebhaften Chorus, dessen mitsingen immer wieder eine nette kleine Herausforderung ist. Ich jedenfalls scheiter mit Freuden daran, die hohen Töne zu treffen.

"Deja-Vu", eine hervorragende 80er-Jahre Darbietung. Schöne Melodien, da ziemlich an Sci-Fi-Cartoons erinnert. Bruces Gesang verstärkt dieses Gefühl sogar und das Lied ist mit seinen knapp 5 Minuten eines der kürzeren, aber ähnlich herausragend wie die anderen Stücke auf dem Album.

Natürlich ging es ohne ein extra langes Lied nicht und so haben Iron Maiden mit "Alexander the Great" 8 einhalb Minuten epische Perfektion kreiert, die sie so kein zweites mal geschaffen haben, weder 2 Jahre später noch 20 Jahre später. Ein würdiger Abschluss für ein grandioses Album.

"Somewhere in Time" war ein Album für Menschen, denen Musik zu langweilig und anspruchslos war. Die Lieder auf diesem Album ähnelten fast Kompositionen, die so oft nachzuahmen versucht wurden, aber irgendwie nie die Flamme und das Herz in den Liedern innewohnten, wie es bei "Somewhere in Time" und eigentlich auch schon dem Vorgänger "Powerslave" der Fall war. Die frühen Werke machten Iron Maiden von einer Band zu einer lebenden Legende. Meine Hochachtung dafür!

Punkte: 9.5 / 10


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