Schon in den ersten von insgesamt 14 Runden auf "Divide And Exit", verteilen die Mods ein paar mächtige Koma-Schellen, die einem ordentlich die Murmel kantig zimmern... Bäääm!
Sleaford Mods, das ist schließlich immer auch die laute und trotzige Stimme der Unzufriedenen!
Da sind zum Einen Andrew Fearn's basslastige, blecherne Maschinenbeats, welche durch Mark, Bein und sicher grade auch durch die Wand zur Nachbarwohnung gehen... "Hallo auch!"
Zum Anderen Jason Williamson's giftige Spoken Word-Performance und motzige Rap-Parts, mit denen er (sprach)"gesanglich" beispielsweise im großartigen "Tiswas" sogar so etwas wie eine Melodie erkennen läßt...
Das geht beides großartig ineinander über und paßt wie Grillwurst und Büchsenbier, die Faust auf's Auge und Arsch auf Eimer... Dazu ein ganz feiner Humor und dieser leichte Underground-Flair, der wohl auch durch die teilweise charmant-räudige Abmischung der Platte am Leben gehalten wird... Rotzig, aber dennoch wie aus einem Guss!
Textlich eskaliert das Ganze im Sekundentakt! Rüpelhaft, vulgär, rabiat und hasserfüllt...
Klaus Kinski's Ausraster wirken streckenweise wie sanfte Meditationsmusik dagegen...
Vorgetragen in feinstem East-Midlands-Slang, wirkt Jason Williamson wie einer dieser giftig-aggressiven Hunde, die beim Spazierengehen im Park einfach Alles und Jeden ankläffen und -knurren... Doch wo das bei den meisten Leinenpöblern eher ein Ausdruck von Unsicherheit ist (Hunde, die bellen, beißen schließlich nicht!), würde Kodderschnauze Williamson, beim Versuch beruhigend auf ihn einzuwirken, wohl eher noch nach einem schnappen... Aber wer weiß, vielleicht will der ja auch nur spielen?!
Danke für's Zulesen!
Punkte: 9.5 / 10