Schwartz Krieche Aus Der Hölle (2013) - ein Review von Monolith

Schwartz: Krieche Aus Der Hölle - Cover
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9.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rap / Hip Hop


Monolith
02.05.2016 13:54

Schwartz gibt den Basstard. "Krieche aus der Hölle", Teil 2 (und ein wenig softer) der Kriecherreihe, die 2011 mit "Krieche aus der Tiefe" begann (gleiches Cover nur diesmal in Farbe)

Hier darf Schwartz wieder das machen, was er am Besten kann: er schlüpft wieder in die Rolle eines Besessenen, der seine Mitmenschen belästigt und sich hin und wieder eine Trophäe in Form von Körperteilen mitnimmt. Die Beats sind mittlerweile natürlich um einiges besser und hochwertiger als noch vor 10 Jahren, und Schwartz rappt auch um einiges durchdachter. Allerdings kopiert er hier klar den schizophrenen Stil heraus des oben erwähnten Rappers MC Basstard, der ja bereits 2 Jahre zuvor mit seiner "Zwiespalt"-Reihe so ziemlich dasselbe gemacht hat wie Schwartz hier, nur um Längen überzeugender.

Was Schwartz hier leider hauptsächlich macht ist, in Rollen hineinzuschlüpfen, die wir aus zahlreichen Horrorfilmen wie the Grudge, Scream oder Freitag der 13. (mal wieder) kennen, allerdings ohne den Zusatz, dass Schwartz vielleicht mal Themen außerhalb dieses Rahmens behandelt. Tracks wie "Raubzug", "Ich schneide euer Lächeln raus" und das aberwitzige "Allerseelen" sind zwar ein wenig ausgefallen, können aber auch nicht wirklich ganz den Hunger nach schwartzem Material stillen. Generell stellt sich heraus, dass sich der Rapper mittlerweile mehr auf seinen schwartzen Humor fixiert anstatt mal wirklich erfüllende und herausragende Musik zu machen.

Nervig finde ich auch, mit welchen Reimen sich der Typ mittlerweile zufriedengibt. Ich meine klar, die Rapper von Hirntot Records standen immer schon eher für Inhalt und Kopfkino und haben sich nie wirklich für großartige Reime interessiert, ich auch nicht wirklich, wenn ich schon HT gehört habe, aber solche Zweckreime wie "scheiß auf dein iPhone, gib mir lieber deinen Walkman / wenn du keinen hast, solltest du einen besorgen / denn sonst werde ich dich ermorden" sind wirklich enorm zum fremdschämen, selbst für einen amateurhaften Rapper.

Insgesamt macht "Krieche aus der Hölle" bis zu einem gewissen Grade Spaß, also wer auf Horrorrap steht, der kann sich das gerne mal anhören, aber weder ist das Album der 18+ Plakette würdig, noch hält es das Niveau von Schwartz, wie wir es von seinen bisherigen Outputs kannten.

Punkte: 6 / 10


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