Human Improvement Process Deafening Dissonant Millennium (2013) - ein Review von Akhanarit

Human Improvement Process: Deafening Dissonant Millennium - Cover
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8.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal


Akhanarit
08.11.2013 01:24

Schon der erste Blick auf das CD Cover macht Eindruck. HUMAN IMPROVEMENT PROCESS bieten auf ihrem Debüt-Album "Deafening Dissonant Millennium" einen fiesen Hybriden aus Technical Death Metal und, interessanterweise, Melodic Death Metal! Das Trio, bestehend aus Marcello Tavernari (b), Fabio Carretti (g) und Stefano Sebastio (v), hat dieses Wunderwerk der Technik erdacht und wurde für dieses Album von Andrea Casari an den Drums, sowie Lorenzo Mantovani, der Teile der Leadgitarren-Arbeit übernommen hat, verstärkt.

In dieser Besetzung wurde ein Album erschaffen, das zum einen in den Tiefen des Death Metal verankert ist, bei den Vocals aber eine beeindruckende Palette an Stimmbandakrobatik aufgefahren wird. Vom tiefsten Geröhre, über Shouts und hardcore-lastigen Screams bis hin zu sauberen Cleanvocals (die sogar mit Sinn und Verstand eingesetzt worden sind) ist alles dabei, was für Abwechslung sorgen dürfte.

Nach dem Intro wird man sodann auch schon mit dem Titelsong vor so manch kniffelige Rechenaufgabe gestellt. HUMAN IMPROVEMENT PROCESS mögen es gerne kompliziert. Und wenn die Band im Titel noch etwas Dissonantes verhieß, so wurde dieses Versprechen von Beginn an eingelöst. Das sperrige 'Erase' bildet da auch keine Ausnahme. Auffällig ist der geschickt eingeflochtene Einsatz von elektronischen Effekten. Und während man noch das Booklet und die fantastischen darin enthaltenen Zeichnungen bewundert und die erbrochenen Textbausteine dechiffriert, überrollt einen 'Empty Eyes' gar mit seiner einprägsamen Hookline förmlich. Einerseits knüppeln sich die Italiener aus Modena die Arme blutig, haben aber dennoch immer wieder herrlich melodische Passagen, die durch all die Disharmonien durchscheinen. Dann wird es augenblicklich ruhiger. Das Instrumental 'Materioscura' lullt einen mit clean gezupften Gitarren ein, um dann mit Architecture Of A Dying Sun' noch das Highlight des Albums aus dem Ärmel zu schütteln.

Für meinen Geschmack dürfte "Deafening Dissonant Millennium" ruhig weniger Moderne beinhalten, die Qualität der Musiker muss man jedoch deutlich hervorheben. Wer Willens ist, sich auf die Vertracktheit dieses Albums einzulassen, den nimmt die Band mit auf eine Reise in eine andere, eine biomechanische Welt, in der ihr nur deshalb noch lebt, damit ihr eine Aufgabe erfüllen dürft. Die Augen zugenäht und die Kehlen so trocken, dass die Kraft für einen Schrei nicht mehr ausreicht. Und aus den Tiefen eurer Selbst ertönt ohne Unterlass das "Deafening Dissonant Millennium".

http://www.bleeding4metal.de/?show=review_de&id=5638

Punkte: 8 / 10


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