Cloven Hoof A Sultans Ransom (1989) - ein Review von Sgt. Kuntz

Cloven Hoof: Sultans Ransom, A - Cover
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9.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal


Sgt. Kuntz
08.04.2011 13:50

Zwischen 1982 und 89 gab es kaum eine britische Metalband, die den Underground so kontinuierlich mit herausragendem Material versorgt hat, wie CLOVEN HOOF aus Wolverhamtpon, und das, obwohl der Band weder ein loyales Label, noch ein stabiles Line-Up gegönnt war. Bei “A Sultan’s Ransom“ sammelte man noch einmal alle kreativen Kräfte um zum entschiedenen Schlag auszuholen, um vielleicht doch noch einen Durchbruch in die MAIDEN/PRIEST-Dimensionen zu forcieren. Doch als der erhoffte Erfolg abermals ausblieb, war eine Auflösung der Band fast unvermeidbar. Wenn es mit diesem Songmaterial nicht reicht, dann reicht es wohl nie. So oder ähnlich müssen es sich die Jungs gedacht haben.

Und was für Fabelwerk ihnen da gelungen war, wird bereits beim Opener “Astral Rider“ klar, der die bei Metalbands eher untypische Sci-Fi-Thematik der ersten EP wieder aufnimmt. Nach dem kurzen Keyboardintro entwickelt sich ein selten dynamischer, von perfekt sitzenden Riffs durchzogener Power Metal, der schon verdammt nahe an die Idealvorstellung herankommt, die man von diesem Genre nur haben kann. Eher amerikanisch orientiert, klingt man hier im Vergleich zu den früheren Alben noch weniger wie eine typische NWOBHM-Band, sondern man rückt US-Bands wie JAG PANZER oder OMEN auf die Pelle, und was soll man sagen, es funktioniert. Nie waren sie kompakter und so auf den Punkt kommend wie hier, wobei “Forgotten Heroes“ die Linie weiterführt, beide Songs gekrönt durch schlicht ergreifende, perfekte Refrains, Melodien en masse und obendrauf noch eine ganz eigene Atmosphäre, die sich durch das gesamte Album durchzieht. Und ihr Schwarzpulver haben sie noch nicht verschossen, vorher erklingen noch“1001 Nights“, “Highlander“ (zu dem auch einen kultiger Videoclip gedreht wurde) oder “Mistress Of The Forest“, die zusammen mit dem Eröffnungsduo zu den herausragenden Songs gehören, und zwar nicht nur der Band, sondern der gesamten Spät-80er-Metal-Szene. Zu diesem Sonderstatus des Albums trägt natürlich auch Sänger Russ North ganz entscheidend bei, angespornt durch die scheinbar übermächtige instrumentale Vorlage holt er alles aus seinen Lungen heraus und liefert eine sagenhafte Gesangsleistung ab. Wenn doch nur alle britischen Bands sich Ende der 80er in diese Richtung bewegt hätten, müsste ich jeden Tag neue Reviews schreiben.

Das Album wurde von FM Revolver Records zeitgleich auf LP und CD veröffentlicht und war lange Zeit das einzige CH-Album, das offiziell auf CD gepresst wurde, bis 2002 “Cloven Hoof“ wieder veröffentlicht wurde. Es ist aber auch eine Bootleg-Version im Umlauf, erkennbar an der fehlenden Matrixnummer.

Sgt. Kuntz

Punkte: 9 / 10


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