Blazon Stone Return To Port Royal (2013) - ein Review von TeutonicSteel91

Blazon Stone: Return To Port Royal - Cover
1
1 Review
9
9 Ratings
8.22
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal



24.01.2014 22:23

Es ist mittlerweile eine allgemeine Weisheit, dass Running Wild – solides, neues Album („Resilient“) hin oder her – bei Weitem nicht mehr die Qualität ihrer Scheiben zwischen „Gates To Purgatory“ und „The Rivalry“ erreichen. Klinische, leblose Produktionen, die Verwendung eines Drumcomputers, mangelnde Songideen und ähnliche Eskapaden haben Rock’n’Rolf in den letzten 15 Jahren Unmengen an Glaubwürdigkeit bei der eigenen Fanbasis gekostet. Somit ist es für viele RuWi-Junkies mittlerweile fast unumgänglich, auf Methadonprogramme zurückzugreifen. Cast Iron hatten vor einigen Jahren glorreich der „satanischen“ Frühphase eine kurze Ehre erwiesen, verschwanden nach ihrer hammerstarken EP jedoch plötzlich wieder von der Bildfläche. Lonewolf kamen mit einigen Songs stellenweise ziemlich nah ans Original in ihrer 90er-Phase heran, bedienen sich jedoch mittlerweile auch anderer Einflüsse und klingen immer eigenständiger. Was jedoch Rocka Rollas-Mastermind Cederick Forsberg alias Ced (alle Instrumente) mit seinem neuen Projekt BLAZON STONE (Deja-Vú?) abliefert, sprengt jeglichen Erwartungsrahmen. Stilecht auf den Titel „Return To Port Royal“ (Deja-Vú, Pt.2?) getauft, haut uns der umtriebige Schwede ausschließlich Mega-Granaten vor den Latz, dass ich schon jetzt eine Unterlassungsklage aus dem Hause Kasparek vor meinem geistigen Auge sehe. Das beginnt bereits mit dem „The Curse“/“Chamber Of Lies“-artigen, anderthalbminütigen Intro „Black Chest Inn“ und zieht sich anschließend ausnahmslos über die kompletten acht Songs. Anspieltipps? Alles vom Titeltrack bis hin zum 9-minütigen Schlussepos „The Tale Of Vasa“. Natürlich wirkt der ein oder andere Riff doch etwas auffällig beim Original entlehnt (und auch das dreckige Lachen am Schluss von „Curse Of The Ghostship“ sollte bereits aus „Calico Jack“ bekannt sein...). Doch Ced schafft es jederzeit problemlos, dies nicht nach billigem Abklatsch wirken zu lassen, sondern vielmehr als reinen Tribut an die beste Band, die jemals auf dieser Erdkugel existiert hat. Majestätische Doublebass-Orgien, getragene, ergreifende „Clean-Intros/Outros“, Galopp-Rhythmen am Fließband (Absolutes Highlight: „Amistad Rebellion“), Lyrics über die hohe, weite See und ihre gesetzlosen Helden, eine Produktion mit ordentlich Schmackes (und wahrlich nicht weit entfernt von der Power einer „Black Hand Inn“), ein kraftvolles und differenziertes Schlagzeug (wohlgemerkt eingespielt von Fleisch und Blut), Gitarrensounds in reinster Tradition des Oberpiraten: Wer jeden Morgen den Gebetsteppich in Richtung Hamburg ausrollt und dessen Erlöser auf den Namen „Adrian“ hört, wird hier einen Sondergottesdienst abhalten. Ich habe mehrere Leute bei reinen Instrumentalparts getestet; und wirklich JEDER meinte, das Original zu hören. Lediglich die Vocals von Erik Nordkvist (Assaultery) klingen etwas „cleaner“ und melodischer als beim Original, passen jedoch auch sehr gut in den Kontext. Belassen wir es abschließend bei folgendem Fazit: „Return To Port Royal“ ist das beste Running Wild-Album, an dem Rolf nie beteiligt war. Wäre er es gewesen, hätte es hierfür die volle Punktzahl gegeben. Für mich nachträglich – gleichauf mit dem Iron Jaws-Zweitling „Guilty Of Ignorance“ – DAS Album des vergangenen Jahres!

Punkte: 9.5 / 10


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