TeutonicSteel91


Registriert seit: 05.01.2010

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Bewertungen: 11 Reviews: 9
Genres: Blues, Comedy, Country, Dark Wave/Gothic, Elektronische Musik, Hardcore, House, Hörspiel/Hörbuch, Jazz, Klassik, Metal, Musical, Pop, Punk, Rap/Hip Hop, Reggae, Rock, Schlager, Singer/Songwriter/Liedermacher, Ska, Sonstiges, Soul/R&B, Soundtrack, Volksmusik/Folklore, World Music
Bewertungsverteilung von TeutonicSteel91
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Die letzten Bewertungen
10.0 für Iron Maiden: Book Of Souls, The (2015) (07.09.2015 17:50)
9.5 für Rage: Reign Of Fear (1986) (18.04.2014 22:25)
10.0 für Iron Jaws: Guilty Of Ignorance (2013) (19.02.2014 21:53)
8.0 für Harm: Cadaver Christi (2013) (27.01.2014 08:57)
8.5 für Master: Witchhunt, The (2013) (25.01.2014 18:44)
8.0 für Asomvel: Knuckle Duster (2013) (25.01.2014 18:43)
9.5 für Blazon Stone: Return To Port Royal (2013) (24.01.2014 22:23)
Insgesamt 11 Bewertungen vorhanden. Alle anzeigen
Die letzten Reviews

07.09.2015 17:50 - Iron Maiden: Book Of Souls, The (2015)

10.0 / 10
Ich fasse mich kurz: Hier liegt uns das beste MAIDEN-Album sei "Seventh Son Of A Seventh Son" vor; und um ein genaueres Review dieses monumentalen Epos zu schreiben, müsste ich dies alles nochmal ganz tief sacken lassen... Bleiben wir bei der Tatsache: HIGH SCORE!!! [Review lesen]

27.01.2014 08:57 - Harm: Cadaver Christi (2013)

8.0 / 10
Es ist immer wieder großartig, zu sehen, dass auch der dreckige, versiffte Death Metal der frühesten 90er in den letzten Jahren von etlichen jungen Bands zu neuem Leben erweckt wird. HARM sind ein perfektes Beispiel hierfür: Angepisst, assig und frei von jeglichen „melodischen“ und „technischen“ Einflüssen wird auf dem Debütalbum der Stockholmer Schule (Gitarrensound), aber auch anderen Großmeistern wie Asphyx (Vocals) und Autopsy (Rhythmussektion) würdig Tribut gezollt. Dies ist selbstverständlich mitnichten eine Neuerfindung in der Musiklandschaft, wird jedoch mit einer derartigen Hingabe dargeboten, dass man als begeisterter Anhänger des Genres über knapp 40 Minuten ein Deja-Vú-Erlebnis nach dem anderen hat. Und dabei bedient sich das Berliner Quartett vieler verschiedener Herangehensweisen: Überwiegend wird schnörkellos im typischen, crustigen Svenska-Zweiertakt gerumpelt, zwischendrin fügen sich noch ganz unverfroren ein paar amtliche Knüppel-Parts ein und in einigen Passagen frönen die Herren sogar in bester Holland-Tradition dem zerstörerischen Death-Doom. Morbid, downtuned and sick: So und nicht anders hat DEATH fuckin‘ METAL zu klingen! [Review lesen]

25.01.2014 19:00 - Blasfemador: Meia Noite Levarei Tua Alma, A (2010)

9.0 / 10
Selbst als kleiner Fanzine-Schreiber wird man bei zunehmender Existenzdauer immer mehr mit mittelklassigem bis strunzlangweiligem Zeugs zugemüllt und soll dann die passenden Worte für den fünftmillionsten Metallica-Abklatsch finden. Auf der anderen Seite gibt es diese Art von Bands, die jahrelang im letzten Loch vor sich hinschlummern und von denen man trotz Daten- und Informationsoverkill aus dem Internet nichts, aber auch wirklich garnichts mitbekommt. Ein schillerndes Beispiel für letzteren Fall sind völlig zu Unrecht die 2009 gegründeten BLASFEMADOR aus Brasilien. Hierzulande scheinbar in absolut keiner Distro-Liste aufzufinden, musste ich die bisher einzige Full-Length-CD (‘ne LP-Version gibt’s leider noch nicht...) sogar im Heimatland ordern. „A Meia Noite Levarei Tua Alma“ („The midnight will take your soul“) erschien bereits vor drei Jahren (zuerst über Deathcult Records, kurz darauf folgte ein Re-Release über Underground Records...) und scheinbar hat in der Zwischenzeit kaum ein Schwanz östlich des Atlantiks bisher davon gehört. Das Quartett rödelt sich hier eine knappe halbe Stunde durch gnadenlosen und verdammt thrashig gezockten Speed Metal in lupenreinem Old School-Fahrwasser, wie ihn einfach jeder Metal-Maniac nur abgöttisch lieben kann. Pfeilschnelles 4/4-Drumming und messerscharfes Riffing trifft auf erbarmungslos, angeschwärzt herausgekrächzte Vocals, die nicht selten durch kurze, perfekt sitzende High-Pitched-Screams aufgelockert werden. Jeder einzelne der neun Songs auf diesem Album ist ein Volltreffer, auch wenn gerade die drei – im allerpositivsten Sinne – stumpfsten Nummern („Destruicáo Total“, „Speed Metal Ataque“ und „Holocausto Canibal“) durch ihre simplen wie genialen Widerhaken-Refrains besonders herausragen. Die durchweg portugiesischen Lyrics über Tod, Verderben und Metal bis zum Abwinken verleihen der Band für unsere Ohren noch einen besonderen Exotenbonus. Dass die liebenswert rumpelige Produktion auch glatt in der zweiten Hälfte der 80er entstanden sein könnte, ist bei solch einer Truppe eine völlige Selbstverständlichkeit. Einer der drei besten Underground-Releases, die ich in den letzten zwei Jahren für mich entdeckt habe. Hier gilt: unbedingt zuschlagen! [Review lesen]

25.01.2014 18:49 - Age Of Taurus: Desperate Souls Of Tortured Times (2013)

8.5 / 10
AGE OF TAURUS von der royalen Insel sind mir bereits seit ihrem Vier-Track-Demo „In The Days Of Taurean Empire“ von 2010 - damals noch als Ein-Mann-Projekt des Sängers/Gitarristen Toby W. Wright, ein Review gab’s dazu in der vierten Ausgabe - ein wohlklingender Begriff. Mit ihrem Debütalbum setzen sie die altbekannten Stärken konsequent fort: epische Doom-Hymnen, in denen man sofort den überdeutlichen Candlemass-Einfluss heraus hört, eine erdige, lebendige Produktion mit unzähligen Ecken und Kanten sowie klagender, emotionaler Gesang zwischen Ozzy und Messiah Marcolin. Die prägnanten, düsteren Grundriffs im Opener „A Rush Of Power“ sowie in der Schlussnummer „The Bull And The Bear“ könnten beispielsweise glatt aus der Feder eines Leif Edling stammen und auch das Songwriting in „Walk With Me, My Queen“ versprüht „Epicus...“-beeinflusste Dramatik. Immer wieder wechselt das Quartett zwischen sich schnörkellos nach vorne schiebenden Midtempo-Walzen und erhabenen, haushohen Lava-Riffs, ohne dass irgend etwas aufgesetzt oder unstimmig wirkt. „Desperate Souls Of Tortured Times“ ist mitnichten eine Neuerfindung des Genres, müsste jedoch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit bei jedem traditionellen Doomhead am Ende des Jahres in der Top 3-Liste stehen! Denn wie heißt es so schön: Lieber erstklassig geklaut, als scheiße erfunden! [Review lesen]

25.01.2014 18:46 - Lonewolf: Fourth And Final Horseman, The (2013)

8.5 / 10
Wenn ein neues LONEWOLF-Album das Licht der Welt erblickt, steht das METAL COMMAND-Headquarter jedes Mal Kopf. Wie viele ältere Leser bereits wissen, verfolge ich das Treiben der legitimen, französischen Running Wild/Grave Digger-Nachkommen seit dem Release ihres 2008er Albums „Made In Hell“. In diesen sechs Jahren haben sich die Herren um Deutsch-Franzose Jens Börner vom Geheimtipp unter RW-Nerds langsam, aber sicher auf etwas größere Bühnen bewegt. Nicht ganz unschuldig daran ist natürlich auch der Wechsel zu Napalm Records. „The Fourth And Final Horseman“, das nunmehr zweite Album über das Ösi-Label und ihr bisher düsterstes, ist jedoch zu meiner Verwunderung sehr, nun ja, „eigenartig“ ausgefallen. Regierten auf den Vorgängern in vielen Songs noch galoppierende Doublebass in typisch hanseatischer Manier, so wurden diese beim neuen Longplayer (produziert von Powerwolf-Gitarrist/Bassist Charles Greywolf) doch verhältnismäßig etwas zurückgeschraubt. Man hört in einigen Songs vermehrt – und das meine ich im absolut positiven Sinne – herrlich pathetische „True Metal“-Harmonien (also etwas weniger Speed-Parts) heraus, die eher der Gladbecker „Konkurrenz“ gut zu Gesicht gestanden hätten. Führt Euch nur einmal den Titeltrack oder „Time For War“ zu Gemüte. Ausnahmen bilden hier ganz besonders das mit sehr kasparekschen Twin-Leads gesegnete „Hellride“, „Throne Of Skulls“, „The Brotherhood Of Wolves“ sowie der wohl eingängigste und mit weitem Abstand geilste Song „Dragonriders“ (Was für ein livetauglicher Oberkracher; Hammer!). Man könnte jedoch auch sagen: LONEWOLF entwickeln sich langsam von der „Tribute-Band mit eigenem Material“ zu einer eigenständig agierenden Combo, die ihre großen Vorbilder weiterhin sehr gerne und zahlreich durchschimmern lässt, jedoch auch den Mut zu eigenem Engagement zeigt... Und dafür sollte man ihnen allergrößten Respekt zollen! Ich beende das Review mit althergebrachten, jedoch immer wieder zutreffenden Worten: ALL HAIL TO LONEWOLF! [Review lesen]

25.01.2014 18:44 - Master: Witchhunt, The (2013)

8.5 / 10
MASTER sind einfach nicht totzukriegen! Auch 30 Jahre nach Gründung holzt sich Mastermind Paul Speckmann mit unbändiger Wut, Sturheit und Authentizität durch das Genre, welches er maßgeblich beeinflusst hat. Dementsprechend kann man natürlich von „The Witch Hunt“, dem 12. Album der Bandgeschichte und das erste beim deutschen Label F.D.A. Rekotz, keine großartigen Innovationen erwarten. Hier werden elf gnadenlose, straighte Old School-Todesgeschosse der Marke „Stumpf ist Trumpf!“ aufgefahren, bei denen jeder Filigran/Technik/Frickel-Fetischist sofort blutüberströmt die weiße Fahne hisst. Überwiegend in schnörkellosem Highspeed, röchelt sich der Exil-Amerikaner mit seiner verdammt sympathischen Fuck-Off-Attitüde durch arg thrashige Klopper wie beispielsweise den Titeltrack, „The Parable“, „Raise Your Sword“ und „Wipe Out The Aggressor“ oder das von Blastbeats eröffnete „Remove The Clowns“. Als sei es die größte Selbstverständlichkeit unseres Planeten, diesen Stil ausschließlich so zu spielen! Etwas Abwechslung kommt lediglich durch den höllisch fett groovenden Midtempo-Kracher „Waiting To Die“ auf, in dem gegen Ende jedoch auch wieder heftig geprügelt wird. Eine entsprechend rohe, unpolierte und dennoch sehr druckvolle Produktion rundet das Gesamtpaket astrein ab! „The Witch Hunt“ schafft es noch nicht auf eine Stufe mit „Master“ oder „On The 7th Day...“, doch es beweist erneut, weshalb dieses Lärmkommando bei mir persönlich den Ehrentitel „Beste US-Death Metal-Band aller Zeiten“ genießt. „Speckmetal“ for eternity! [Review lesen]

25.01.2014 18:43 - Asomvel: Knuckle Duster (2013)

8.0 / 10
Obwohl ASOMVEL in KIT-Kreisen immer wieder in höchsten Tönen gelobt wurden, kannte ich das Trio von der royalen Insel jahrelang lediglich vom Hörensagen und dem einen Song auf der Compilation „Underground Kodex Vol. 1“. Die Spannung war also groß, als eines Tages auf einmal ihr zweites Album „Knuckle Duster“ in meinem Briefkasten lag. Doch schon mit dem räudigen Midtempo-Opener „Dead Set On Livin‘“ hatten die Tommys sofort meine Aufmerksamkeit erregt. Straighter, ungehobelter und extremst rockiger Urzeit-Metal, der stellenweise auch auf „Ace Of Spades“ hätte stehen können, wird hier kompakte 40 Minuten lang aufgefahren. Die Ähnlichkeiten mit Herrn Kilmister und Co. in ihrer Hochphase sind - besonders in der dreckigen Produktion, die geradezu von Vic Maile stammen könnte - sogar teilweise derart gravierend, dass man in einigen Parts tatsächlich Fast Eddie an der Gitarre vermutet. Lediglich die Vocals klingen eine kleine Spur „cleaner“ und melodischer. Als Anspieltipps sollten die flotten Rock’n’Roll-Granaten „Cash Whore“, „Shoot Ya Down“ sowie „Stranglehold“ (Motörhead ‘81 an allen Ecken und Enden; fast schon erschreckend, wie nah man hier an das Original heran kommt...) sowie der groovig-bissige Titeltrack genannt werden. Mit „Knuckle Duster“ werden ASOMVEL zwar keine Medaille für musikalische Innovationen 2013 gewinnen, Nostalgiker wie uns jedoch wieder in pure Glückseligkeit versetzen. Genau der richtige Soundtrack für einen geselligen Abend mit ein paar Dosen Pils, ‘ner Flasche Bourbon sowie dem unvermeidlichen, rot-weißen Päckchen Glimmstängel. [Review lesen]

24.01.2014 22:23 - Blazon Stone: Return To Port Royal (2013)

9.5 / 10
Es ist mittlerweile eine allgemeine Weisheit, dass Running Wild – solides, neues Album („Resilient“) hin oder her – bei Weitem nicht mehr die Qualität ihrer Scheiben zwischen „Gates To Purgatory“ und „The Rivalry“ erreichen. Klinische, leblose Produktionen, die Verwendung eines Drumcomputers, mangelnde Songideen und ähnliche Eskapaden haben Rock’n’Rolf in den letzten 15 Jahren Unmengen an Glaubwürdigkeit bei der eigenen Fanbasis gekostet. Somit ist es für viele RuWi-Junkies mittlerweile fast unumgänglich, auf Methadonprogramme zurückzugreifen. Cast Iron hatten vor einigen Jahren glorreich der „satanischen“ Frühphase eine kurze Ehre erwiesen, verschwanden nach ihrer hammerstarken EP jedoch plötzlich wieder von der Bildfläche. Lonewolf kamen mit einigen Songs stellenweise ziemlich nah ans Original in ihrer 90er-Phase heran, bedienen sich jedoch mittlerweile auch anderer Einflüsse und klingen immer eigenständiger. Was jedoch Rocka Rollas-Mastermind Cederick Forsberg alias Ced (alle Instrumente) mit seinem neuen Projekt BLAZON STONE (Deja-Vú?) abliefert, sprengt jeglichen Erwartungsrahmen. Stilecht auf den Titel „Return To Port Royal“ (Deja-Vú, Pt.2?) getauft, haut uns der umtriebige Schwede ausschließlich Mega-Granaten vor den Latz, dass ich schon jetzt eine Unterlassungsklage aus dem Hause Kasparek vor meinem geistigen Auge sehe. Das beginnt bereits mit dem „The Curse“/“Chamber Of Lies“-artigen, anderthalbminütigen Intro „Black Chest Inn“ und zieht sich anschließend ausnahmslos über die kompletten acht Songs. Anspieltipps? Alles vom Titeltrack bis hin zum 9-minütigen Schlussepos „The Tale Of Vasa“. Natürlich wirkt der ein oder andere Riff doch etwas auffällig beim Original entlehnt (und auch das dreckige Lachen am Schluss von „Curse Of The Ghostship“ sollte bereits aus „Calico Jack“ bekannt sein...). Doch Ced schafft es jederzeit problemlos, dies nicht nach billigem Abklatsch wirken zu lassen, sondern vielmehr als reinen Tribut an die beste Band, die jemals auf dieser Erdkugel existiert hat. Majestätische Doublebass-Orgien, getragene, ergreifende „Clean-Intros/Outros“, Galopp-Rhythmen am Fließband (Absolutes Highlight: „Amistad Rebellion“), Lyrics über die hohe, weite See und ihre gesetzlosen Helden, eine Produktion mit ordentlich Schmackes (und wahrlich nicht weit entfernt von der Power einer „Black Hand Inn“), ein kraftvolles und differenziertes Schlagzeug (wohlgemerkt eingespielt von Fleisch und Blut), Gitarrensounds in reinster Tradition des Oberpiraten: Wer jeden Morgen den Gebetsteppich in Richtung Hamburg ausrollt und dessen Erlöser auf den Namen „Adrian“ hört, wird hier einen Sondergottesdienst abhalten. Ich habe mehrere Leute bei reinen Instrumentalparts getestet; und wirklich JEDER meinte, das Original zu hören. Lediglich die Vocals von Erik Nordkvist (Assaultery) klingen etwas „cleaner“ und melodischer als beim Original, passen jedoch auch sehr gut in den Kontext. Belassen wir es abschließend bei folgendem Fazit: „Return To Port Royal“ ist das beste Running Wild-Album, an dem Rolf nie beteiligt war. Wäre er es gewesen, hätte es hierfür die volle Punktzahl gegeben. Für mich nachträglich – gleichauf mit dem Iron Jaws-Zweitling „Guilty Of Ignorance“ – DAS Album des vergangenen Jahres! [Review lesen]

02.08.2012 15:01 - Running Wild: Gates To Purgatory (1984)

10.0 / 10
Jeder kennt das Gefühl, etwas erlebt zu haben, was sich ins Gehirn auf Lebzeiten hinein frisst. Sei es der erste Kuss mit der ersten große Liebe, der erste Sex mit dem/der ersten Freund/in, das erste Auto, das erste Konzert, was weiß ich. Aber absolut nichts hat zumindest mein (musikalisches) Leben so verändert wie Folgendes: Wir schreiben Ende 2005/ Anfang 2006, ein gerade 15 Jahre alter, pickeliger Teenager aus Mainz ist der übelste Punk Rock- Rebell, neigt aber im Gegensatz zu seinen Trink- Kumpanen nahezu ebenso stark zu handgemachtem, anspruchsvollem, klassischen Heavy Metal, den er bereits seit Jahren vom Vater eingeflößt bekommt. Die damals schon eher längeren Haare untermalen dies. Er hört den ganzen Tag, anstatt für die Schule, die ja eh scheiße ist, zu lernen, Bands wie Ramones, Motörhead, Sex Pistols, Slime, Judas Priest, Accept sowie The Exploited und hebt zur Musik dieser Interpreten recht gerne seine ersten größeren Mengen Bier, was hin und wieder zu ach so lustigen Erlebnissen kommt. Eines sonnigen Samstag morgens beschließt er nach einer heftigen Party am Abend zuvor, zum Plattendealer des Vertrauens zu fahren, um dort ein wenig nach Tonträgern zu stöbern. Das CD- Regal ist schon immer gemeinsam für Punk Rock UND Heavy Metal bestimmt gewesen und nachdem man im Ramones- Fach keine noch nicht in der Sammlung befindliche CD findet, sucht man weiter. Kurz danach blickt dem Schreiber dieser Zeilen ein Cover entgegen, welches eine Fotografie eines jungen, langhaarigen Herren, ein riesiges Nietenarmband tragend, zeigt, der mit einem Schweißkolben Metall zersägt und dazu unzählige Funken versprühen. Nun gut, Heavy Metal, welchen ich anhand des Covers sofort erahnte, mochte ich ja, den Namen „Running Wild“ hatte ich irgendwo auch schon einige Male gehört, doch war mir diese Band eher unbekannt gewesen. Sehen wir einmal davon ab, dass mir beim Durchblättern des Booklets der Spitzname „Rock'n'Rolf“ ein Deja-Vú bereitete. Der Preis für den Tonträger betrug eh nur 6 €, also nahm man das gute Stück neugierig mit. Zuhause angekommen, war ich danach selbstverständlich heiß wie Feuer drauf, dieses Stück endlich anzuschmeißen. Gesagt, getan! Der erste Song „Victim Of States Power“ begann. Ein hyper- schneller Riff, wie ich ihn in der Art zum damaligen Zeitpunkt höchstens von amerikanischen Hardcore Punk- Bands kannte, ertönte. Es folgte ein kurzer, schriller Schrei und auf einmal schepperte, knallte und peitschte alles nur noch in schwindelerregendem Tempo aus den heimischen Boxen. Meinen Ohren konnte ich kaum trauen! Auf einmal war das da, nach dem ich lange suchte: die musikalische Genialität meiner eher untergründig dagewesenen Heavy Metal- Vorliebe, gepaart mit der Aggression und Geschwindigkeit des geliebten (HC-) Punk Rocks. Es klang alles so rebellisch, räudig und doch irgendwie genialer und anspruchsvoller als der simple, meist auf wenige Akkorde reduzierte Punk. Alle musikalischen Vorlieben wurden zu einer brutalen, unchristlichen, sowie gesellschaftskritischen bzw. –verneinenden Kraft vereint. Die „Fuck Off“- Attitüde des Punks war immer noch ein wenig da und doch war alles so „METAL“. Nach den ersten 3 ½ Minuten des Albums ertönte der 2. Track namens „Black Demon“. Hier konnte man sich ein wenig von der Überschall- Attacke des Openers ausruhen und dennoch inbrünstig mitbrüllen. Der Titel groovt trotz seines eher langsamen Tempos wie Hölle und beinhaltet in den Lyrics haufenweise satanische Inhalte. Einfach nur Kult, denn damals war das ganze Teufel- Gedöhns ja nur ein beliebtes Provokationsmittel gegen die „Spießer“ und kein ach so „anti- kosmisches“ Pseudo- „Hoch- IQ“- Gesabbel wie einige Jahre später in Norwegen geschehen. Anschließend bekam man das dem Gitarristen gewidmete, gleichnamige „Preacher“ zu hören, ebenfalls ein erneut recht langsamer Song. Allerdings hatte man auch hier nicht das nötige Gespür für packendes, faszinierendes Songwriting vergessen. Das vierte Lied der „8 Titel für die Ewigkeit“ hieß „Soldiers Of Hell“, bei dem das Tempo von nun an wieder mächtig angehoben und dadurch die etwas schnellere, damals eher gewöhnliche Seite dieser Gottheit aufgezeigt wurde. Nach dreieinhalb Minuten, in deren Verlauf der Refrain relativ oft hinaus skandiert wird, weiß man auch, wer die „Soldaten der Hölle“ sind: „Dark Warriors Out Of Hell, Mighty & Evil... With Long Black Hair!“. „Diabolic Force“ startete mit einem kurzen Interlude, die Instrumente klangen aus, aber nur, um danach in martialisch rasendem Tempo alles niederzumähen, was bei Drei nicht auf dem Baum ist. Eine fünf Minuten andauernde „teuflische Kraft“ eben, welche zwischen 1984 und 1986 gerne als Opener für ihre legendären Shows (siehe Youtube- Links) genommen wurde und ihrem Namen selbstverständlich alle Ehre erwies. Als sei dem nicht genug gewesen, trumpften die vier, bereits 1976 als Schülerband gegründeten Hamburger daraufhin mit dem allerschnellsten Song der gesamten Bandkarriere auf: „Adrian S.O.S.“, eine Hommage an das gleichnamige Band- Maskottchen, welches bis an mein Lebensende den Rücken meiner Kutte zieren wird, brach in der recht kurzen Spielzeit von knapp 3 Minuten sämtliche Geschwindigkeitsrekorde, die man bis zu diesem Zeitpunkt aufgestellt hatte. Das ist die Formel 1 des Heavy Metals, die absolute Königsklasse! Adrian ist und wird einfach der Sohn Satans bleiben! Eher hymnisch als rasend schnell ging das Album mit den letzten beiden Songs, von denen gerade letzterer alles toppt, zu Ende. Den Start machte „Genghis Khan“, gespickt mit einer Gänsehaut erregenden Harmonie, bei der man am Besten nicht nur den Text, sondern gleich die gesamte Melodie mitgröhlt. Als wäre dieser einen Hymne nicht genug, folgte zum Schluss gleich darauf die absolute Hymne Running Wild´s, vergesst dabei „Under Jolly Roger“ oder „Black Hand Inn“ (auch wenn beide Songs natürlich immer noch göttlichst sind). „Prisoner Of Our Time“ ist für mich mittlerweile einfach DER Running Wild- Song. Die fünf Grundtöne wurden angespielt und sofort bekam ich nahezu am gesamten Körper Gänsehaut. Nachdem man ein paar Mal diesen ersten Riff wiederholte, ging´s dann richtig los. Zwar nicht übermäßig schnell, aber fesselnd, heroisch und packend wie nichts, was je zuvor meine Lauscherlappen erreichte! An dem Lied stimmte einfach ALLES, sei es das Intro, der daraufhin folgende Riff, die Strophe, der bei vielen Fans überdurchschnittlich viel Adrenalin ausschüttende Refrain oder das knapp einmütige Solo- Duell zwischen Preacher und Rock n´ Rolf, wo man sich gegenseitig ordentlich hoch stachelte und sein Können bereits damals schon eindrucksvoll unter Beweis stellte. Mit dem Ende dieses Jahrtausend- Songs war nach einer Gesamtlänge von 33 ½ Minuten das mittlerweile in meinen Augen allerbeste Album zum ersten Mal durchgehört und ich dachte mir, nachdem das Realisierte erst einmal verarbeitet wurde: Ich bin ein Punker???? Never Ever! I was Totally Metalized To The Bone!!!! Dieses Erlebnis wird dem „Prisoner Of His Time“ ein Leben lang im Gedächtnis bleiben und das daraus resultierende Ergebnis noch vielen weiteren modernen, alternativen, ach sooooo rebellischen, „angerockten“ und nicht vielleicht doch ein bisschen zu emotionalen Teenie- Kiddies die nächsten Jahrzehnte böse auf den Zeiger gehen. Denn dieses Album vermittelte mir als erstes bewusst, was es heißt, im richtigen Metal Stolz bzw. Traditionsbewusstsein mit Rebellentum zu verbinden. Jetzt schreiben wir das Jahr 2010, seit Erscheinen dieser Langrille sind 26 Sommer und Winter ins Land gezogen (damit sogar 7 Jahre mehr als meine Wenigkeit seit seiner Geburt erleben durfte) und das Stück weiß bis heute immer noch, den rebellischen Charakter des SPEED fuckin´ METALs eindrucksvoll wie kein anderes Referenzwerk zu vermitteln. Auf den CD- Versionen bekommt man meist die beiden Stücke „Walpurgis Night“ und „Satan“ der „Victim Of States Power“- EP, welche wenige Monate zuvor veröffentlicht wurde, als Bonus dazu. Nun ja, zum weiteren Verlauf von Running Wild muss ich einem Metal- Fan wohl wenig erzählen. Dass sie bereits 3 Jahre später auf dem Album „Under Jolly Roger“ mit dem bekannten Piratenimage anfingen und dies zeitweilig kommerziell verdammt erfolgreich bis zum unrühmlichen Ende 2009 auf einem viel zu kommerziellen Festival in einem kleinen norddeutschen Dorf nahezu so weiter führten, dürfte ebenfalls nicht unbekannt sein. Leider hielt jedoch die Band- Besetzung von „Gates To Purgatory“ nur diese eine Platte, denn im Sommer 1985 stieg Preacher aus. Als Nachfolger stieg damals Majk Moti ein, welcher diesen Posten bis 1990 inne hatte. Abschließend bleibt mir zu diesem Werk zusagen: Running Wild haben nie etwas wirklich „schlechtes“ herausgebracht (auch wenn die letzten 3 Scheiben arg durchschnittlich waren). „Death or Glory“, „Port Royal“, „Pile Of Skulls“, „Blazon Stone“, „Black Hand Inn“ und Konsorten waren IMMER die Speerspitze des deutschen Heavy Metals, doch konnte man nie einen ebenso zynischen Nachfolger wie das 84er- Debüt ans Volk bringen. In diesem Sinne: Satanic Speed Metal Never Dies! It´s Time To Raise The Flag Of Adrian, The SON OF SATAN... AGAIN!!! [Review lesen]

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