Trivium Vengeance Falls (2013) - ein Review von Monolith

Trivium: Vengeance Falls - Cover
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1 Review
19
19 Ratings
8.13
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal, Metalcore, Thrash Metal


Monolith
28.08.2015 20:18

Einheitsgrütze auf Albumlänge. Ich hätte dem Schriftzug auf dem Cover nicht geglaubt, hätte ich Heafys Stimme auf dem Album nicht selbst erkannt.

Zu allererst: ich finde es großartig, dass Heafy immer mehr davon abweicht Screams zu benutzen. Diese werden nur sporadisch eingesetzt und ich fand daher schon "the Crusade" sehr gelungen. Zwei Probleme lassen sich aber auf dem Album ausmachen:

Die Eigenständigkeit ist komplett abhanden gekommen. Trivium klingen wie Lamb of God, Five Finger Death Punch, Bullet for my Valentine, was auch immer featuring Matt Heafy. Wenn das Weiterentwicklung sein soll, dann habe ich mich vor ein paar Jahren irgendwie in eine Paralleldimension verirrt! (was einiges erklären würde)
Was hier passiert ist, dass die Hälfte des Albums aus purem Geballere besteht, wie ihn mittlerweile etliche Bands praktizieren (siehe ersten beide Bands, die das aber eben nochmal besser machen) nur um dann in irgendwelche 0815 Metalcore-Dudeleien überzugehen, die am Ende weitestgehend gleich klingen. Das beste Beispiel sind die ersten beiden Tracks des Albums. Und was die Festgefahrenheit angeht: ich jedenfalls kann keinen wirklichen Unterschied zwischen "No Way to Heal" und "To Believe" festmachen, ich habe sogar beide Tracks gehört, und dachte mir "mann ist der lang!"

Das zweite Problem ist, dass Heafy überwiegend einfach singt. Das ist kein Problem, wenn wir es hier erstens mit einem gute-Laune-Party-Album zu tun hätten, auf dem andere Prioritäten wichtig wären und zweitens die Band nicht Trivium wäre. Auf den letzten beiden Alben hatte Heafy seine noch eher begrenzten Gesangskünste hervorragend damit ausgeglichen, dass er sie durch Screampassagen abgewechselt hat. Jetzt allerdings sollte Heafy, wenn er schon ziemlich auf Screams verzichtet, umso mehr darauf achten, sich einen abwechslungsreicheren Gesang anzueignen. Das hat auf gerade mal einem Stück funktioniert: "Through Blood and Dirt and Bone". Heafy wird hier nicht zum zweiten Dickinson, doch hat zumindest den passenden Gesang für das Lied, und fasziniert.

Insgesamt funktionieren neben dem zumindest durchschnittlichen Opener "Brave the Storm" und dem bereits erwähnten "Through Blood and Dirt and Bone", immerhin noch die beiden vorletzten Stücke "Incineration: the Broken World", "Wake (the End is Nigh)". Auf den Bonustracks gehen Trivium zudem wieder etwas vorsichtiger vor und "As I am exploding" sowie "No Hope for the human Race hätten genauso auf "in Waves" sein können. Von den beiden Coversongs ist gerade mal "Losing my Religion" gelungen.


"Vengeance falls" zeigt, dass die Band wieder auf einen neuen Stil hinarbeitet. Screams und Melodic-Passagen wichen weitestgehend dem bereits vorhandenen, aber nicht ganz so dominierenden Thrash und auch einer insgesamt reiferen Attitüde. Doch dieses Album ist gerade mal der erste Schritt. Meine Reaktion zu "Vengeance falls" besteht daher zu 40% aus Enttäuschung und 60% aus Spannung, was das nächste Album angeht. Und wenn es schon nur noch knapp über einen Monat bis zu "Silence in the Snow" ist, mit der Singleauskopplung "Blind Leading the Blind" (mit einem netten Musikvideo, das ziemlich an Heinos aktuelles Album erinnert) haben Trivium schonmal Lust auf mehr gemacht!

Punkte: 6 / 10


Trivium: The Sin and the Sentence

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