Gamma Ray Land Of The Free II (2007) - ein Review von Fire Down Under

Gamma Ray: Land Of The Free II - Cover
1
1 Review
35
35 Ratings
8.40
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal, Power Metal


Fire Down Under
11.12.2010 23:50

Eigentlich dachte ich ja, nachdem ich mir vor ein paar Jahren das erste GAMMA RAY-Album anhörte, welches ich ziemlich öde fand ("Heading For Tomorrow" ist, das muss ich ganz klar sagen, eine echte Enttäuschung im Vergleich zu den HELLOWEEN-Werken bis einschließlich 1988!), dass ich von der Band nichts weiter brauchen werde, in der Vermutung, das übrige Werk der Band würde genauso oder gar noch verzichtbarer klingen als das Debüt. Doch ich wurde eines besseren belehrt.
Vor gar nicht allzu langer Zeit, kam mir mal aus Langeweile die Idee, mir ein paar neuere GAMMA RAY-Sachen anzuhören - keine Ahnung mehr, wieso ich gerade darauf kam, ist ja auch egal - jedenfalls fand ich ein paar Songs von diesem Album hier richtig geil und habe mir dann auch aufm Flohmarkt für ein paar Öre die CD geholt.

Klar, die Musik ist jetzt nichts Revolutionäres oder Besonderes, und von der modernen Produktionsart bin ich auch nicht gerade ein Fan, doch das Entscheidende ist, dass die Songs (zumindest größtenteils) echt gelungen, sowie kompetent dargeboten sind, da sehe ich dann gern über den modernen Sound hinweg. Dieser "Melodic Power Metal" ist ja jetzt nicht unbedingt meine favorisierte Musikrichtung, aber ich hör sowas auch gerne mal beim Autofahren, wo's jetzt nicht immer unbedingt was besonders anspruchsvolles braucht, sondern einfach Metal ohne große Umwege und Schnörkel. Zudem GAMMA RAY einfach mehr Substanz haben als vieles in diesem Subgenre.

Songs wie der gut gelaunte Opener "Into The Storm", "When The World", das eingängige "Leaving Hell" oder der straighte Kracher "Hear Me Calling" machen einfach Spass und sind kurzweilig, sowas darf's zwischendurch auch mal sein. Die Höhepunkte des Albums aber sind für mich "From The Ashes" (mit herrlichen Maiden-Leads!), das schnelle, hymnische "To Mother Earth" (bester Song der Scheibe), sowie der überlange, 11 Minuten lange Closer "Insurrection", bei dem man sich sogar entfernt an alte HELLOWEEN-Glanztaten erinnert fühlt, da Kai Hansens Gitarrenarbeit (wie eigentlich auf der gesamten Scheibe) einfach leidenschaftlich klingt und insbesondere der Solopart dezent auf alte "Keeper..."-Zeiten verweist. Wirklich großartig!

(Der Oberbrüller schlechthin ist jedoch das Stück "Real World": in den Strophen ist das ein Aufguss von "I Want Out", während der Zwischenpart ganz schön dreist bei JUDAS PRIESTs "The Sentinel" geklaut ist, sogar textlich sind Ähnlichkeiten vorhanden, hehehe... ich würde das ganze jedoch als augenzwinkernden Tribut sehen, so offensichtlich wie das abgekupfert wurde - ich meine, wer kennt "The Sentinel" denn nicht?)

Dem Album als Album gebe ich gerne 8 Punkte, kann ich weiterempfehlen. Ist halt weder was besonders hartes, progessives, kauziges oder sonstwie abgefahrenes. Halt einfach Metal um des Metals willen, macht Spass und ist unkompliziert, "Metal-Fast Food" sozusagen. Feines Album!

Anspieltipps: To Mother Earth, Insurrection, From The Ashes, Hear Me Calling, Rain

P.S.: Eins sei noch gesagt: Kai Hansen hat echt das Singen gelernt! Kein Vergleich mehr zu dem Geplärre (auch wenn ich's klasse finde), das er auf den beiden HELLOWEEN-Debütwerken abgeliefert hat.

Punkte: 8 / 10


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