Nachdem in den letzten Wochen tröpfchenweise drei Songs des Nachfolgealbums zum BM-Meisterwerk "Foulest Semen Of A Sheltered Elite" (jetzt auch schon satte vier Jahre alt) als Appetizer veröffentlicht wurden, war klar, dass Meilenwald sich musikalisch nicht unbedingt verschlechtern würde. Ganz im Gegenteil: "Blood Vaults" ist tatsächlich abermals ein überragendes Stück dunkler Musik geworden, welches unbedingt, wie alle Vorgängeralben auch, am Stück genossen werden sollte. Schon das Intro mit der Grabesstimme lässt einen erschauern und vielleicht schon erahnen, was einen in den folgenden fast 80 Minuten erwartet. Düsterer BM mit einigen Ausflügen in den Doom-Bereich, unzähligen musikalischen Details und Schnörkeln sowie Melodien, die einen nie direkt anspringen, die einen aber auch nie mehr loslasssen, hat man sie sich einmal erarbeitet. THE RUINS OF BEVERAST, das ist eigentlich auch nichts Neues mehr, verzichten beinahe völlig auf rasende Knüppelparts, es überwiegen dahinmäandernde, sehr lange Songs, in denen soviel Musikalität steckt, dass man alle Leute, die im Jahr 2013 noch immer behaupten, BM sei stumpfes Geprügel, am liebsten, öhm, verprügeln möchte. Natürlich ist der Gesang extrem, natürlich ist die Musik weit davon entfernt, "angenehm" zu klingen - aber hey! Geht es darum? Soweit ich das mal gelernt habe, ist es im Metalbereich essentiell, etwas zu erschaffen, was die Zeit überdauert, und die wenigste "angenehme" Musik hat das in der Vergangenheit geschafft. Metal war vor langer Zeit einmal eine "böse", verruchte Musik und eben kein Mainstream, der in der ZEIT stattfand. THE RUINS OF BEVERAST gelingt im Jahr 2013 zu jeder Zeit das Kunststück, Kunst und Bösartigkeit, das Schöne und das Biest, zu vereinen. Zu fragen wäre jetzt höchstens, wieso der Mainstream Herrn Meilenwald noch nicht entdeckt hat.
Über "Blood Vaults"schwebt eine einmalige sakrale Atmosphäre, man höre nur mal den Beginn vom mächtigen 10-Pünkter "Maleficia" (am besten unter dem Kopfhörer) oder das fies daherkriechende "Spires, The Wailing City" und wenn man nur ein bisschen übrig hat für Songs, die eben nicht nach fünf lustlosen Durchgängen aufhören, zu einem zu sprechen, ist DAS hier euer eindeutig Album.
Wer noch die Geduld und Muße aufbringt, noch eine Scheibe am Stück anhören zu können statt zu den besten Passagen bei YouTube zu scrollen, für den dürfte "Blood Vaults" das wohl faszinierendste Stück BM seit "Celestial Lineage" sein, welches (es tut mir leid, liebe Feuilletonisten!) euer neues Lieblingskind Watain mal eben alleine in den ersten Minuten des zerstörenden Openers "Daemon" pulverisiert. Wieso gibt es eigentlich keine THE RUINS OF BEVERAST-Coverstories? (MK)
von: www.sacredsacredmetal.blogspot.de
Punkte: 9.5 / 10