Victor Smolski Two Orchestral Symphonies (2013) - ein Review von Xeledon

Victor Smolski: Two Orchestral Symphonies - Cover
1
1 Review
2
2 Ratings
7.00
∅-Bew.
Typ: Boxset/Bundle
Genre(s): Metal: Heavy Metal, Progressive Metal, Symphonic Metal


Xeledon
13.10.2013 16:47

Mit "Two Orchestral Symphonies" bringen Drakkar Victor Smolskis orchestrierte Solo-Ausflüge "The Heretic" und "Majesty & Passion - J. S. Bach" als Doppel-CD-Re-Release auf den Markt. Müssen hier nun also alle "RAGE meets Orchester"-Fans zuschlagen, die das kompositorische Genie des Weißrussen erst in jüngerer Zeit mit Werken wie dem jüngsten "LMO"-Geniestreich kennengelernt haben?

Das Timing könnte nicht besser sein, haben RAGE ihre Orchester-Metal-Seite doch eben erst unter dem LINGUA-MORTIS-ORCHESTRA-Banner auf ein neues Level gehievt. Natürlich ist der geneigte Fan da auch neugierig auf das, was Saitenhexer und Komponist Victor Smolski in der Vergangenheit abseits von RAGE bereits an Orchester/Stromgitarren-Kooperationen geschaffen hat. Doch auch wenn man dem Label Drakkar dabei kommerzielles Kalkül unterstellen darf, so stellen sie hier zweifellos eine schöne Veröffentlichung zum fairen Preis in die Läden. Geld verdienen zu wollen ist schließlich keineswegs verwerflich und auch der geneigte Kunde dürfte hier auf seine Kosten kommen.

Inhaltlich unterscheidet sich dieser Re-Release praktisch nicht von den Original-Pressungen der beiden hier zusammengefassten Alben und richtet sich somit an diejenigen, die diese noch nicht besitzen. Neue Bonus-Tracks gibt es nicht, an der ohnehin hohe Klangqualität wurde nicht herumgeschraubt und sogar das Booklet entspricht weitestgehend einer inhaltsgleichen Zusammenfügung der beiden Originale.

"The Heretic" widmet sich thematisch den großen Hexenverfolgungen und zitiert dabei auch einige historische Dokumente. Allerdings spielt das Textkonzept eine eher untergeordnete Rolle und wird bei weitem nicht so dramaturgisch in Szene gesetzt wie unlängst auf dem "LMO"-Album. Gesungen wird hier nicht, dafür hat Victor Smolski seine beiden damaligen RAGE-Mitstreiter Peavy Wagner und Mike Terrana mit an Bord geholt, um die deutschen bzw. englischen Textpassagen einzusprechen. Darüber hinaus gibt es auch einige russische Passagen, die der Saitenhexer selbst übernommen hat. Musikalisch dürften sich viele Rock-/Metal-gewohnte Hörer mit dem Werk eher schwer tun, es handelt sich eben um eine klassische Komposition, die die E-Gitarre als dominantes Solo-Instrument einbindet, sich dabei aber reichlich sperrig gibt. So dürften viele Smolskis spieltechnische und kompositorische Brillanz anerkennen, ohne mit dem Werk jedoch richtig warm zu werden.

"Majesty And Passion - J. S. Bach" deutet hingegen schon im Titel an, dass es sich hierbei nicht um Kompositionen aus der Feder von Victor Smolski handelt, sondern lediglich um dessen Interpretation von Werken des großartigen Johann Sebastian Bach. Und da dieser bekanntermaßen einige der besten Ohrwurm-Melodien aller Zeiten verfasst hat, gibt sich diese Scheibe ungleich zugänglicher als "The Heretic". Highlights wie das "Bourree" erstrahlen dank Smolskis gefühlvollem Gitarrenspiel in rockigem Gewand, ohne dabei ihre tiefe Schönheit und Erhabenheit einzubüßen. Die "Suite 1" versucht dabei, dem Zuhörer Bach auch als Menschen durch eine markige Dialog-Passage (natürlich in englischer Sprache) näherzubringen. Die Zitate sind clever gewählt und pointiert inszeniert, allerdings stört es ein wenig, dass ausgerechnet Mike Terrana den Komponisten selbst spricht, was diesem einen absolut unpassenden amerikanischen Akzent verleiht. Wie bei der Erstveröffentlichung sind die vier Stücke der "Destiny"-EP als Bonus-Tracks enthalten. Diese kommen ohne Orchester aus und zeigen Victors Smolski von seiner anderen kompositorischen Seite. An seine Arbeit mit Rage kommen die vier Titel nicht heran, runden aber immerhin dieses schöne Komplettpaket gut ab.

(http://www.metal.de/heavy-metal/review/victor-smolski/55204-two-orchestral-symphonies/)

Punkte: 7 / 10


Warum sind die Cover-Bilder verpixelt?

Bedankt euch bei deutschen Abmahn-Anwälten

Leider passiert es immer wieder, dass Abmahnungen für angebliche Copyright-Verletzungen ins Haus flattern. Ganz häufig ist es der Fall, dass auf dem Frontcover ein Foto oder eine Grafik eines Fotografen oder Künstlers genutzt wird, was dann nur mit dem Namen der Band und dem Titel des Albums versehen wurde. Das ursprüngliche Foto/Kunstwerk ist somit immer noch sehr prominent zu sehen. Die Abmahner nutzen zumeist automatisierte Prozesse, die das Netz nach unlizensierten Nutzungen der Werke ihrer Mandanten durchsuchen und dabei Abweichungen bis zu einem gewissen Prozentgrad ignorieren. Somit gibt es also häufig angebliche Treffer. Obwohl das Foto/Kunstwerk von den Plattenfirmen oder Bands ganz legal für die Veröffentlichung lizensiert wurde, ist dies den Abmahnern egal, ganz oft wissen die ja nicht einmal, was für eine einzelne Veröffentlichung abgemacht wurde. Die sehen nur die angebliche Copyright-Verletzung und fordern die dicke Kohle.

Da Musik-Sammler.de nachwievor von privater Hand administriert, betrieben und bezahlt wird, ist jede Abmahnung ein existenzbedrohendes Risiko. Nach der letzten Abmahnung, die einen 5-stelligen(!) Betrag forderte, sehe ich mich nun gezwungen drastische Maßnahmen zu ergreifen oder die Seite komplett aufzugeben. Daher werden jetzt alle hochgeladenen Bilder der Veröffentlichungen für NICHT-EINGELOGGTE Nutzer verpixelt. Wer einen Musik-Sammler.de Nutzeraccount hat, braucht sich also einfach nur einmal anmelden und sieht wieder alles wie gewohnt.