Meiner Ansicht nach ist Newsted einer der besten, aber sträflich missachtetsten Musiker im Metal. In diesen besagten 25 Jahren war er mitverantwortlich für epische, komplexe und mitreißende Metalsongs.
Nach der Trennung im Streit von Hetfield und Co. steckte Jason bekanntlich den Kopf in den Sand während seine Ex-Kollegen mit neuem Kollegen so klangen, wie es Newsted schon seit Jahren vorschwebte...
Mit dieser Vorgeschichte hätte ich ein anderes Album erwartet muss ich gestehen. Warum? Dieses Album ist so gar kein wütendender Brocken a la St. Anger, jedoch auch wenig vergleichbar mit anderen Veröffentllichungen seiner bisherigen Band.
Klarer Fall: Jason Newsted macht sein eigenes Ding. Losgelöst von allem was früher mal war.
Wer ein Thrash-Brett erwartet, wird vermutlich enttäuscht sein. Musikalisch bewegen wir uns zwischen grooveorientiertem Metal und doomigen Anteilen.
Große Teile von "Heavy Metal Music" bewegen sich entsprechend im mittleren bis langsamen Tempo.
Kritikpunkt in diesem Zusammenhang: die Strukturen sind einfach und straight, von einem begnadeten Musiker wie Jason Newsted hätte ich jedoch komplexeres erwartet/erhofft.
Dies schlägt sich auch in der Gitarrenarbeit nieder, die sicher beileibe nicht von schlechten Eltern ist, jedoch würden dem gebotenen Stil ein paar exponierte Soli nicht schlecht täten.
Das bringt mich gleich zum nächsten Punkt. Diesen 14 Songs mangelt es an wirklichen Höhepunkten. Das Album bewegt sich über die volle Länge auf einem hohen Niveau, jedoch wirkliche Ausreißer nach oben, oder neudeutsch Hits genannt, sind Mangelware.
Fazit: "Heavy Metal Music" ist kein schlechtes Album, jedoch auch kein Überalbum. Wenn man bedenkt, dass es sich um das Debüt-Album handelt, lässt es hoffen, dass es eine Steigerung im nächsten Album geben wird. Potential in jedem Fall en masse vorhanden!
Vergleiche mit Metallica drängen sich zwar auf, sind aber nicht wirklich möglich, da stilistisch nicht kompatibel.
In Bezug auf seine Ex-Band: Er hätte deutlich öfter singen sollen! Rob Trujillo mag zwar ein guter Musiker und prima Kerl sein, aber er ist adäquater KEIN Newsted-Ersatz.
Anspieltipp: Soldierhead, King of the Underdogs (beide auch hörbar auf der "Metal"-EP)
Punkte: 7 / 10