Transatlantic SMPT:e (2000) - ein Review von Nasreddin

Transatlantic: SMPT:e - Cover
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1 Review
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14 Ratings
9.46
∅-Bew.
Aka: StoltMorsePortnoyTrewavas / SMPT:e - StoltMorsePortnoyTrewavas
Typ: Album
Genre(s): Rock: Progressive Rock


Nasreddin
05.04.2011 23:40

Die Wiedergeburt des Prog erfolgt im Jahr 2000.

Mit TRANSATLANTIC hat die Prog-Szene im Jahr 2000 eine All-Star-Trupe bekommen, die im Fahrwasser des klassischen Prog/Artrock der 60er und 70er dem Mainstream entfährt und Musik an den Hörer bringt, die auch eingefleischten Genre-Aficionados Kiefer runterklappen und Herzen höher schlagen lässt.

Mit "SMPTe" beginnt das Vermächtnis der Herren Mike Portnoy, Neal Morse, Pete Trewavas und Roine Stolt. Allesamt gestandene Stars der Prog-Szene, deren Hauptbands es auf unzählige Genreklassiker bringen. Dementsprechend groß war die Erwartungshaltung und auch eine Dekade nach Veröffentlichung wird niemand bestreiten, dass der transatlantische Vierer diese auch erfüllen konnte.

Wie lässt sich die Musik von TRANSATLANTIC treffend und kompakt beschreiben? Vielleicht indem man sich die Stärken der Instrumentalos vor Augen führt: das gefühlvolle, songdienliche Drumming eines Herrn Portnoy bildet mit dem tighten und kontrapunkt-lastigen Bassspiel von Pete Trewavas das Fundament, über das Neal Morse seine wahnsinnige Tastenarbeit sowie Roine Stolt und Morse ihre Gitarren erklingen lassen. Und hier trennt sich die Spreu vom Weizen: Griffbrett-Onanie sucht man auf "SMPTe" vergeblich, Virtuosität scheint jede Minute durch. Niemand in dieser Band muss noch etwas beweisen. Und so ist "SMPTe" vor allem Eins: ein Quell an Spielfreude, Respekt vor den Gründungsvätern des Prog (hier kann man unter anderem Einflüsse folgender Bands festmachen: YES, PINK FLOYD, BEATLES, QUEEN, frühe GENESIS und viele andere) und die Fähigkeit, Eingängigkeit und mehrdimensionale Arrangements miteinander zu verbinden.

Von schnellen Unisono-Passagen über Frickelparts bis zu wunderschönen Melodien und Gänsehautmomenten ist wirklich alles dabei, was man an einer Prog-Rock-Platte zu schätzen weiß. Der Titeltrack 'All of the Above' ist dabei so etwas wie die Blaupause für den Sound von TRANSATLANTIC, aber auch für unzählige Retro-Prog-Bands, die in den letzten zehn Jahren auf den Zug aufsprangen.

Doch der Rest von "SMPTe" braucht sich daneben nicht zu verstecken. Da gibt es die Gänsehaut-Ballade 'We All Need Some Light' aus der Feder von Neal Morse, das abgedrehte 'Mystery Train' (mit SPOCK'S BEARD-Anklängen) sowie den 16-Minuten-Track 'My New World', bei dem die Vorliebe der Vier zu den BEATLES etc. deutlich wird. Dennoch finden sich genannte Einflüsse auch nur als solche wieder - TRANSATLANTIC klingen, wie man es von einer Band mit besagten Akteuren erwarten würde.

Obendrauf gibt es 'In Held Twas In I', ein mehr als gelungenes PROCOL HARUM-Cover. Roine's Gitarrenarbeit klingt, als hätte er bereits auf dem 1968er-Original mitgespielt. Einfach fantastisch!

Nach dem Test der Zeit darf mit Fug und Recht behauptet werden, dass TRANSATLANTIC mit ihrem Erstling "SMPTe" einen Klassiker des Prog eingespielt haben. Euphorische Fanscharen bei Konzerten, Live-CDs und -DVDs, die sich verkaufen wie geschnitten Brot, sind der Beleg dafür. Besser als TRANSATLANTIC anno 2000 kann man es eigentlich nicht machen.

[zuerst erschienen auf Powermetal.de: http://www.powermetal.de/review/review-Transatlantic/SMPTe,20790,20673.html ]

Punkte: 10 / 10


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