Vulvectomy Abusing Dismembered Beauties (2013) - ein Review von metal lounge

Vulvectomy: Abusing Dismembered Beauties - Cover
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0.50
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal, Grindcore



06.09.2015 23:32

Vulvektomie. Das ist ein operativer Eingriff, bei dem eine teilweise oder vollständige Entfernung der großen und der kleinen Schamlippen und weiterer Teile des äußeren primären Geschlechts der Frau erfolgt. So ist es bei Wikipedia zu lesen.
Nun haben die Typen in der Band aber ganz und gar nichts mit Frauenheilkunde am Hut, hier, bei „Abusing Dismembered Beauties“ kostet der „Eingriff“ die Patientin das Leben, denn es werden bei der Gelegenheit gerne auch noch Arme Beine, Brüste, Schädel usw. entfernt. Der Operateur kann mit seiner Erektion in den Eingeweiden wühlen, dass es eine wahre Freude ist, kann sämtliche Öffnungen des Kadavers penetrieren und mit Blut rumschmieren, und, nein wie praktisch, den sterbenden Fötus auch gleich vergewaltigen noch verstümmeln.
Ich habe mal wieder wertvolle Lebenszeit vergeudet und mich nach Kraanium mit einer weiteren dieser ekelhaften Porn-Grind-Bands befasst. Dankenswerterweise haben freundliche Zeitgenossen diesen Totalmüll in Albumlänge bei youtube hochgeladen. Da kann man sich das mal anhören und staunen. In den dortigen Kommentaren wird das Ganze dann überwiegend für geilen, kranken Scheiß befunden, aber auch diskutiert, ob denn nun das Schlagzeug programmiert sei oder nicht. Ist es wohl, und wer sollte denn auch die Drums erst richtig einspielen, um danach so einen klinisch-künstlichen Schrottsound draus zu machen? Und paradoxerweise passt so ein Schlagzeugsound eher in einen hell ausgeleuchteten Operationssaal passen – meinetwegen für eine medizinisch notwendige Vulvektomie – denn in eine modrigen Foltergruft mit Verwesungsgestank. Sei’s drum. Gemeinhin werden (auch in den Fachmagazinen) die Laute des Mannes am Mikro als kaputte Klospülung bezeichnet, und es sei mal dahingestellt, ob das nun positiv oder wohl doch eher negativ gemeint sein sollte. Passt aber. Das Wort „slam“ taucht in den Foren auch dauernd auf. Das also soll Slam Death Metal sein? Gut, weiß ich wieder mehr. Aber was für eine ärmliche Genrebezeichnung, du lieber Himmel. Meinetwegen.
Zur Musik ist hiermit genug gesagt, die ist und bleibt belanglos. Zum Eltern und Freundin schockieren bestens geeignet, aber ich erinnere mich noch an lange vergangene WG-Tage, als die Mitbewohner, die selbstverständlich nichts mit Metal am Hut hatten, zu Mortician-Klängen etwa lediglich bemerkten: „Langweilig“. In gewisser Weise völlig richtig beobachtet. Und auch wenn hier der Klang kompett anders ist, das Ergebnis ist gleich. Die Musik von VULVECTOMY, Kraanium ist letzten Endes einfach nur unfassbar langweilig. Wer ernsthaft Death Metal verehrt, sollte dass hier auf jeden Fall meiden, sage ich mal.

Texte gibt’s teilweise auch unter darklyrics.com, wer’s genau wissen will. Das kommt wohl dabei raus, wenn man „Butchered At Birth“ für die Bibel hält und sich daraus seine eigenen Lehren ableitet.

Diesmal übrigens habe ich zur musikalischen Untermalung extra Autopsy’s „Severed Survival“ aus meinem Regal geholt. Da ist wenigstens die Musik noch räudig und herrlich wüst, das war noch was. Klar, das war damals textlich grenzwertig und ist es auch heute noch, aber hier ist irgendwie noch alles im Rahmen, wenn man das so sagen kann, gerade auch was das Cover angeht. Aber VULVECTOMY und Konsorten kennen da keine Grenzen in punkto Geschmacklosigkeit mehr, und ich wiederhole hier, was ich in meinem Review zu Kraanium’s „Chronicles Of Perversion“ schon gesagt habe: Ich will (als Mann, nebenbei) diese Frauenschänder-Artworks nicht mehr sehen, das ist auch mit Freude an krankem Humor nicht mehr zu rechtfertigen. Diesen Typen, die hier die Artworks verbrechen und den Musikern, würde man da schon mal ein paar Jahre im übelsten Folterknast der Welt wünschen, hilflos festgezurrt, und dann kommen erbarmungslose bezaubernde Frauen herein und verstümmeln euch …. Hilfe, ich habe Gewaltphantasien! Wie die Band. Das ist nun aber nicht schön. Also etwas kultivierter: Da wäre die Rolle der gefolterten männlichen Lustsklaven in „Die 120 Tage von Sodom“ doch auch was für euch Typen.
Ich finde das Artwork hier (oder auch „Post-Abortion Slut Fuck“, letztlich egal) sogar noch eine Idee härter als das von Kraanium. Denken wir jetzt z. B. mal an Cannibal Corpse mit dem schon genannten „Butchered …“ oder auch Autopsy mit „Acts Of The Unspeakable“, diese schon krassen Bilder sind im Vergleich noch harmlos. Das eine mit den ollen Schlachte-Zombies ist comichaft überspitzt, das andere ist quasi ein Wimmelbild der Qualen, aber derart mies und trashig umgesetzt (und immerhin muss auch der eine oder andere Herr unschöne Erfahrungen machen). Viel Spaß beim Suchen und Lachen, möchte man hier fast sagen. Es gäbe jetzt noch zig andere wunderbare Beispiele an Bands Alben, die irgendwo im Grenzbereich zwischen (fragwürdigem) Kult und künstlerischem Abschaum angesiedelt sind. Mit den vereinzelten Metzeleskapaden bei Dismember brauchen wir hier gar nicht erst anfangen, und auch Pungent Stench taugen als Vergleich kaum, denn Letztere hatten tatsächlich einen herrlich schwarzen Humor und auch Selbstironie (Stichwort elektrisches Brotmesser). Weiter mit Anal Cunt, Cliteater, schräge, geschmaklose Spinner? Dann aber wieder die Hunderte Gore Grind-Truppen, viele davon musikalisch absolut ernst zu nehmen. (dass selbst Cannibal Corpse seit Jahren auf hohem Niveau nur noch stagnieren, ist wieder ein anderes Thema). Und es ist nicht leicht zu sagen, wo nun die Unterschiede liegen. Aber diese jüngeren Bands hier sind einfach noch paar Spuren geschmackloser. Selbst Lividity mit ihrem üblen "Used, Abused, And Left For Dead" sind noch eine Idee künstlerisch anspruchsvoller. Aber auch nur eine klitzekleine. Schlimm genug.

Ich mein, Entschuldigung, wie Scheiße muss man sein, um solche Alben aufzunehmen? Ach ja, klar, ist doch nur Spaß….! Nein, ist es nicht, ihr Penner! Diese Form geistiger Tiefstfliegerei kotzt mich an, das ist hohlbirnigster Sexismus; und ja, auch hier sage ich, es sind zwei ganz verschiedene Arten von Menschenverachtung. Ich rede jetzt von rassistischen, nazistischen Texten. Um eine vergleichbare Konsequenz in Sachen Lyrics und Gestaltung wie eine solche Death Metal Band zu erreichen, müsste man schon ein 500prozentiger Nazi sein. Ich kenne da nichts konkret und möchte es auch gar nicht, aber wie detailliert müssten denn dann bitte die Beschreibungen vom Massenmord in Gaskammern sein? Willkommen im tiefsten, tiefsten Rechts Rock-Faschistensumpf. Ist jetzt nur ein Gedankenspiel. Ja, kann man jetzt sagen, das kannst du echt nicht vergleichen, da ist ja eine Ideologie dahinter, die bei VULVECTOMY etc. nicht vorhanden ist. Das ist schon richtig.

Aber verdammt widerlich bleibt das Gesamtwerk dieser Death Metal-Truppen dann doch: Übelster Schund! Null Punkte.


Und jetzt würde ich gern mal eine Rezension zu „Abusing Dismembered Beauties“ von nem Fan der Band lesen……
Und keine Sorge, ich hab jetzt genug von diesem Müll, ich werde in diesem Bereich keine weiteren Reviews verfassen; etwas positives für mich Feedback aber gab's, soviel möchte ich noch sagen. Vielen Dank dafür.

Punkte: 0.5 / 10


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