Procession To Reap Heavens Apart (2013) - ein Review von gelal

Procession: To Reap Heavens Apart - Cover
1
1 Review
13
13 Ratings
8.73
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Doom Metal


gelal
10.05.2013 08:52

Auf die Chilenen Procession bin ich 2009 aufmerksam geworden, als sie ihre "Cult Of Disease" EP veröffentlichten. Ihren Epic Doom, irgendwo zwischen Candlemass und Solitude Aeternus mochte ich von Beginn an und war einfach nur begeistert von dem was ich dort hörte. Das erste Full Length Album "Destroyer Of The Faith", welches 2010 folgte, wirkte dann zwar etwas ausgereifter, konnte aber den starken Eindruck der EP nicht ganz wiederholen.
Natürlich war ich gespannt was mit dem neuen Werk "To Reap Heavens Apart" auf mich zukam! Das kurze Album einleitende instrumentale "Damnatio Memorae"(könnte man auch als Intro sehen) geht schon mal vielversprechend mit doomigen Riff, prägnantem Bass und feinen Leads zu Werke, hat eine eingängige Melodie zu bieten und das Schlagwerk gibt einen kräftigen Takt an. Soweit so gut. Die Nummer geht direkt in den Candlemass mäßig daherkommenden "Conjurer" über. Auch die Nummer weiß mit prägnantem Bass und fein arrangierten Leads zu glänzen und hat Abwechslung zu bieten. Allerdings, so gut die Nummer auch sein mag, sie klingt einfach zu sehr nach Candlemass und lässt die eigene Note etwas vermissen. Das von der letzten EP bekannte "Death & Judgement" geht ähnlich los wie "Conjurer" aufhört, wird dann zu einer "zähen" Walze und kommt an manchen Stellen fast zum Stillstand. Ein dunkler Song im klassischem Doomgewand, welcher nicht zuletzt vom emotionalem Gesang Filipe's lebt und sehr variable gestaltet daherkommt. Dieser Song bietet die ganze Bandbreite dieses Genres. Der Titelgeber ist dann eine Nummer, die auch von Solitude Aeternus sein könnte, stark gespielt wird aber auch die eigene Note wieder vermissen lässt. Die Höhepunkte des Albums gibt es zum Schluss. Mit "The Death Minstrel" und "Far From Light", letzterer fast 11 Minuten lang, gibt es zwei der stärksten Procession Nummern bisher. Ersterer ist ein 6 1/2 Minütiges Stück, mit episch-atmosphärischem Touch. Es beginnt mit Geräuschsamples, feiner Akustik Gitarre und Percussions, später gesellen sich schweres Riffing, schleppendes Schlagwerk und spoken Words dazu und der dunkle Anstrich macht das Ganze sehr bedrohlich. "Far From Light" hat wieder alles was eine klassische Doom Nummer ausmacht, weist zwar auch hier wieder Candlemass und Solitude Aeternus Züge auf und liegt irgendwo dazwischen, hat aber auch eine gewisse Eigenständigkeit zu bieten. Ein fein arrangiertes Stück, welches nicht ganz so dunkel ist wie sein Titel suggeriert, aber sehr intensiv daher kommt.
Die Produktion ist druckvoll und sauber, was vor allem unterm Kopfhörer schön zum Tragen kommt.

Fazit:"To Reap Heavens Apart" ist ein klasse Doom Album und das bis Dato ausgereifteste Werk der Chilenen. Auch wenn die Bezüge zu Candlemass und Solitude Aeternus immer noch sehr stark sind, so können die Jungs doch auch genügend Eigenständigkeit unter Beweis stellen und überzeugen mit richtig stark vorgetragenen Doom Metal alter Schule.

Punkte: 8 / 10


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