Blasfemador A Meia Noite Levarei Tua Alma (2010) - ein Review von TeutonicSteel91

Blasfemador: Meia Noite Levarei Tua Alma, A - Cover
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1 Review
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2 Ratings
9.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal, Speed Metal, Thrash Metal



25.01.2014 19:00

Selbst als kleiner Fanzine-Schreiber wird man bei zunehmender Existenzdauer immer mehr mit mittelklassigem bis strunzlangweiligem Zeugs zugemüllt und soll dann die passenden Worte für den fünftmillionsten Metallica-Abklatsch finden. Auf der anderen Seite gibt es diese Art von Bands, die jahrelang im letzten Loch vor sich hinschlummern und von denen man trotz Daten- und Informationsoverkill aus dem Internet nichts, aber auch wirklich garnichts mitbekommt. Ein schillerndes Beispiel für letzteren Fall sind völlig zu Unrecht die 2009 gegründeten BLASFEMADOR aus Brasilien. Hierzulande scheinbar in absolut keiner Distro-Liste aufzufinden, musste ich die bisher einzige Full-Length-CD (‘ne LP-Version gibt’s leider noch nicht...) sogar im Heimatland ordern. „A Meia Noite Levarei Tua Alma“ („The midnight will take your soul“) erschien bereits vor drei Jahren (zuerst über Deathcult Records, kurz darauf folgte ein Re-Release über Underground Records...) und scheinbar hat in der Zwischenzeit kaum ein Schwanz östlich des Atlantiks bisher davon gehört. Das Quartett rödelt sich hier eine knappe halbe Stunde durch gnadenlosen und verdammt thrashig gezockten Speed Metal in lupenreinem Old School-Fahrwasser, wie ihn einfach jeder Metal-Maniac nur abgöttisch lieben kann. Pfeilschnelles 4/4-Drumming und messerscharfes Riffing trifft auf erbarmungslos, angeschwärzt herausgekrächzte Vocals, die nicht selten durch kurze, perfekt sitzende High-Pitched-Screams aufgelockert werden. Jeder einzelne der neun Songs auf diesem Album ist ein Volltreffer, auch wenn gerade die drei – im allerpositivsten Sinne – stumpfsten Nummern („Destruicáo Total“, „Speed Metal Ataque“ und „Holocausto Canibal“) durch ihre simplen wie genialen Widerhaken-Refrains besonders herausragen. Die durchweg portugiesischen Lyrics über Tod, Verderben und Metal bis zum Abwinken verleihen der Band für unsere Ohren noch einen besonderen Exotenbonus. Dass die liebenswert rumpelige Produktion auch glatt in der zweiten Hälfte der 80er entstanden sein könnte, ist bei solch einer Truppe eine völlige Selbstverständlichkeit. Einer der drei besten Underground-Releases, die ich in den letzten zwei Jahren für mich entdeckt habe. Hier gilt: unbedingt zuschlagen!

Punkte: 9 / 10


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