Lifeless Godconstruct (2013) - ein Review von Akhanarit

Lifeless: Godconstruct - Cover
1
1 Review
5
5 Ratings
8.60
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal


Akhanarit
27.03.2013 20:44

Schon beim ersten Blick auf's Cover von "Godcunstruct" musste ich ein wenig stutzen, ist es doch arg an den Meilenstein "The Jester Race" von IN FLAMES angelehnt. Ob die Death Metal-Truppe aus NRW diese Andeutung auch untermauern kann? Sie kann! Und das mehr als überzeugend. Hauptsächlich bewegen sich LIFELESS in ihrem eng gesteckten Death Metal-Korsett alter Schule, streuen aber zu den morbiden Grabschaufler-Riffs immer wieder facettenreiche und gefühlvolle Leadsolis ein, für die meist Frontmann Marc zuständig ist. Marc schreibt auch sämtliche Lyrics auf diesem Album, die sich in erster Linie, wie der Albumtitel es schon erahnen lässt, mit religiösen Themen auseinandersetzen. Religion als Lüge an sich, Hexenverbrennungen, Hirnwäsche... Lyrisch sind LIFELESS da in bester Gesellschaft, denn in aller Regel widmet sich der Death Metal ja entweder Gore- und Splatter-Themen, oder tritt den christlichen Vorstehern am liebsten so heftig in den Poppes, dass die Mitra fliegen geht.

Nach dem obligatorischen Intro, in diesem Fall bestehend aus Mönchsgesängen und Glockenschlägen, brettern die Jungs auch sogleich mit dem Titelsong los und lassen keine Zweifel offen, wer die musikalischen Vorbilder in dieser Gleichung sein müssen. Dies wird übrigens noch deutlicher, wenn man sich mal in 'Sworn To Death' vertieft. Erinnert ihr euch noch an 'Metal Machine' von SABATON? Dort wurden etliche Songtitel zu Lyrics zusammengebastelt und genau das machen LIFELESS bei diesem Track auch. Natürlich in einem reinen Death Metal-Kontext, versteht sich. Wer sich ein bisschen mit den Bands des Genres auskennt, kann sofort zwischen den Zeilen diverse Bands wie ENTOMBED, DISMEMBER, GRAVE, UNLEASHED, AT THE GATES, DISSECTION, usw. zuordnen. Als Gastvokalisten konnte man zudem Sven Groß von FLESHCRAWL und Mark Friedrichs von SELFDEVOURED gewinnen. Dieser Track ist eine absolute Verbeugung vor den Göttern des Schweden-Tods. Wer da nicht bangt, bis die Wirbel knacken, ist schon vorher umgefallen oder tot! Tradition wird bei LIFELESS definitiv groß geschrieben, und das obwohl (!!!) bei 'Moribund' und 'Blindead' für einen kurzen Augenblick lang ein Keyboard eingebettet wurde. Dies ist derart geschickt mit den Kompositionen verwoben, dass es einem oft nicht einmal auffällt, wenn man sich nicht total darauf konzentriert. Dafür wird eine herrlich-schauerliche Atmosphäre heraufbeschworen, die wie die Faust auf's Auge passt. Elchtod par excellence? Fast zu 100 %, denn eine Kleinigkeit stört mich dann doch ein wenig. Hier sind die Spoken-Word-Einlagen gemeint ('Godconstruct', 'Interludium'), die man für meinen Geschmack hätte weglassen oder aber mit einer markanteren Stimme versehen sollen. Doch angesichts dieses mega-geilen Infernos, welches LIFELESS auf ihrem Zweitwerk hier abfeuern, sei ihnen selbst das gerne verziehen. Liebe Musiker von LIFELESS: Wenn ihr kurz vor den Recordings zu eurem dritten Longplayer noch ein paar Mal onanierend zum Sound von DISMEMBER durch den Proberaum hüpft, knalle ich euch dafür dann die Höchstnote um den Latz! Bisheriges Highlight in diesem Jahr. PUNKT!

http://www.bleeding4metal.de/?show=review_de&id=5058

Punkte: 9 / 10


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