VILE sind alte Hasen im Death Metal-Business. Bereits 1996 hat sich die Bay Area-Band formiert und es auf vier Full-Length-Veröffentlichungen gebracht. Mit "Rare Tracks" ist nun eine Compilation erschienen, die sämtliche Demos der in San Francisco, USA, ansässigen Mannen enthält. Gitarrist Colin Davis hat die Songs höchstpersönlich remastert und einen feinen Leckerbissen für alle Fans des Brutal Death Metal-Sektors zusammengestellt. Darunter befinden sich Dampframmen wie 'Surgery', 'Terminal Existence' und auch 'Path To Incineration' durfte unter keinen Umständen fehlen. Als Goodie gibt es obendrein noch vier Live-Tracks. Bei 'Terminal Existence' wendet sich Frontmann Mike Hrubovcak an das Publikum der Heimatstadt, weshalb die Vermutung nahe liegt, dass sämtliche Live-Stücke in San Francisco mitgeschnitten worden sind. Ganz besonders gelungen: das AT THE GATES-Cover 'Cold'. Natürlich vom Meilenstein "Slaughter Of The Soul". So macht Death Metal wirklich Spaß. Die Demos klingen zudem wirklich fett und machen sehr deutlich, dass VILE lieben, was sie tun. So lässt sich eine offenkundige Nähe zum Sound der Landsmänner MORBID ANGEL genausowenig leugnen, wie der Einfluss, den der Schweden-Sektor auf die Jungs gehabt haben muss. Stellt euch eine Mischung aus der Komplexität von MORBID ANGEL und dem tödlichen Groove sowie Vocals der GRAVE-Frühwerke vor, dann solltet ihr eine recht klare Vorstellung von den Songs haben, die VILE uns hier feilbieten. Sicherlich, man darf keine Innovationen erwarten. Hier regieren Schädelspalter-Riffs, purer Death Metal in Fresse und lyrische Themen, wie man sie gerade im Brutal Death-Bereich hundertfach findet. Die Zielgruppe kann sich jedoch einmal mehr entpannt zurücklehnen und fast eine Stunde lang solide Handwerkskunst genießen. Fast logisch, dass die Live-Songs soundtechnisch ein wenig im Vergleich zu den remasterten Demos abfallen und man hin und wieder kleine Feedbacks in Kauf nehmen muss. Dies macht VILE aber nur umso authentischer.
Das einzige, das wirklich negativ auffällt, ist der Fakt, dass die Promo-Agentur beim zusammenstellen der Tracklist offenbar ein wenig gepennt hat. Wenn man schon eine Band promoten will und den Redakteuren die Songs lediglich als lieblosen Download anbietet, sollten die verdammten Dateien auch richtig beschriftet und in korrekter Reihenfolge aufgelistet werden. Im Falle von "Rare Tracks" hat sich hier nämlich gleich zwei Mal der Fehlerteufel eingeschlichen. Schludrigkeit, die eine derart geile Band einfach nicht verdient hat. Der Rezensent übrigens auch nicht!
Leider passiert es immer wieder, dass Abmahnungen für angebliche Copyright-Verletzungen ins Haus flattern.
Ganz häufig ist es der Fall, dass auf dem Frontcover ein Foto oder eine Grafik eines Fotografen oder
Künstlers genutzt wird, was dann nur mit dem Namen der Band und dem Titel des Albums versehen wurde.
Das ursprüngliche Foto/Kunstwerk ist somit immer noch sehr prominent zu sehen. Die Abmahner nutzen
zumeist automatisierte Prozesse, die das Netz nach unlizensierten Nutzungen der Werke ihrer Mandanten
durchsuchen und dabei Abweichungen bis zu einem gewissen Prozentgrad ignorieren. Somit gibt es also
häufig angebliche Treffer. Obwohl das Foto/Kunstwerk von den Plattenfirmen oder Bands ganz legal für die
Veröffentlichung lizensiert wurde, ist dies den Abmahnern egal, ganz oft wissen die ja nicht einmal, was
für eine einzelne Veröffentlichung abgemacht wurde. Die sehen nur die angebliche Copyright-Verletzung
und fordern die dicke Kohle.
Da Musik-Sammler.de nachwievor von privater Hand administriert, betrieben und bezahlt wird, ist jede
Abmahnung ein existenzbedrohendes Risiko. Nach der letzten Abmahnung, die einen 5-stelligen(!) Betrag
forderte, sehe ich mich nun gezwungen drastische Maßnahmen zu ergreifen oder die Seite komplett
aufzugeben. Daher werden jetzt alle hochgeladenen Bilder der Veröffentlichungen für NICHT-EINGELOGGTE
Nutzer verpixelt. Wer einen Musik-Sammler.de Nutzeraccount hat, braucht sich also einfach nur einmal
anmelden und sieht wieder alles wie gewohnt.