Wie nennt man das allerdings, wenn der Drummer im Highspeed auf seine Apparaterie eindrischt? Dies ist nämlich auf "Spiritual Genocide" der Fall. Vaaver, der hier nach "Day of Reckoning" zum zweiten mal als Drummer dabei ist, haut rasend schnell auf die Kacke. So schnell, dass meinen Ohren nach nicht mal die Saiten seiner Kollegen nachkommen. Zum ADHS-Geprügel, das für die wüste Art dennoch sehr geordnet klingt, haben wir hier nämlich eher langsame(re) Gitarrenläufe, die durch das High Speed-Geknüppel Vaavers eher ernüchternd klingen. Und das ist überwiegend das Problem auf "Spiritual Genocide": durch die großen Geschwindigkeitsunterschiede der Instrumente klingt das alles zeitversetzt, oder anders gesagt: die Band scheint auf dem Album selten zusammen zu spielen. Manchmal haben wir Lichtblicke wie auf der einen oder anderen groovigen Passage oder manchen Solos, bei denen Vaaver dann sein Tempo anpasst (Ich persönlich hätte natürlich auch nichts dagegen gehabt, wenn Mike einfach schnellere Riffs rausgehauen hätte)
Außer diesem Manko haben wir auf "Spiritual Genocide" allerdings die gewohnten Thrash-Attacken, sowie ein paar Überraschungen, die man in der Art nicht von dem Destruction unter dieser Besetzung gewohnt ist. muhbautz mag zwar sowas wie "Legacy of the Past" nicht, ich hingegen hab mit Megadeths "Victory" weiterhin meinen Spaß und lyrisch geht oben genannter Track in die gleiche Richtung, was ich immer wieder unterhaltsam finde. Zudem hat die Special Edition noch das Saxon-Cover "Princess of the Night", dessen Interpretation seitens Destruction irgendwie ziemlich eigenartig klingt.
Die Special Edition kommt mit einem Patch, den ich bisher noch nicht benutzt hab. Meine Jacke sieht nach 8 Jahren allerdings schon ziemlich ranzig aus, vielleicht kann das Patch die an der richtigen Stelle ein wenig herrichten.
Anpieltipps: "Cyanide", "Renegades", "Carnivore", "Riot Squad"
Punkte: 7.5 / 10