Seamount Earthmother (2012) - ein Review von woifal

Seamount: Earthmother - Cover
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1 Review
2
2 Ratings
8.75
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Doom Metal



25.01.2013 16:52

Bereits das vierte Full Length-Werk legt die deutsch-amerikanische Mischkulanz "Seamount" mit "Earthmother" nieder. Vorangegangenes Material der Gruppe kenne ich persönlich nicht, denn es hat mich bislang nicht sonderlich interessiert. Heute aber nehme ich mich dem aktuellen Output der Band an, der bei mir ein, zwei Anläufe mehr gebraucht hat als vielleicht so manch andere Scheibe aus den vergangenen Wochen und Monaten. Wie sich das Schaffen von "Seamount" in meinen Ohren letztlich entwickelt hat, werde ich sogleich erläutern, aber eines vorweg: Sehr positiv!

Nein, klassischer Doom Metal in seiner schweren, langsam dahinrollenden Form ist "Earthmother" nicht – das hat mir auch schon der Ersteindruck der Platte verraten. Viele verschiedene Einflüsse sind es, die das Album zu dem machen, was es letztendlich ist. Im ersten Moment und beim Antesten des Silberlings hat es mich – so ehrlich bin ich – sogar etwas abgeschreckt, doch wenn man sich intensiv und vor allem im richtigen Moment damit befasst, erkennt man erst, wie großartig und leidenschaftlich das Album in Wahrheit ist. Wo mit "Echoes" ein Balladen-artiges, episches Stück vorliegt, wird an anderen Ecken guter, alter Hard Rock der Marke "Ozzy" und Co. zelebriert. Auch wird ab und an in den tonalen Topf des Dark Metal gegriffen, oder auch kurz in (um etwas allseits Bekanntes zu nennen) "Amon Amarth"-ähnlicher Manier dahingerollt. Abwechslung gibt es also, und das nicht gerade wenig. Dennoch schaffen es "Seamount", sich und ihrem Stil über die ganze Scheibe treu zu bleiben, obwohl kein Titel direkt mit einem der anderen verglichen werden kann. Das liegt vermutlich nicht zuletzt an dem charakteristischen Gesang, den das amerikanische Mitglied der Gruppe beisteuert. Ich für meinen Teil sehe das alles als äußerst positiv an, und es macht das Album für mich auch sehr sympathisch und gut zu hören.
Neben dem Verzicht auf allzu komplexes Songwriting ist es auch der drückende, basslastige Sound des Albums, der den passagenweise melancholischen Charme wunderbar unterstreicht und auch zusammen mit dem härteren, metallischen Teil des Materials ein stimmiges Gesamtwerk schafft, das einfach rockt. Alles ist gut differenziert und fügt sich wiederum sehr gut zusammen, sodass es mir echte Schwierigkeiten bereitet, Kritikpunkte im Spiel, der Aufnahme oder der Produktion aufzuzeigen. Idealerweise verzichte ich auch darauf, mich weiter damit zu beschäftigen und Fehler zu suchen, und lasse mich noch eine Runde lang von den Klängen verzaubern. Selbst wenn nicht jeder der zehn Tracks ein absolutes Meisterwerk darstellt, darf man "Earthmother" im Gesamten als sehr gelungen bezeichnen.

Ist es nicht schrecklich, wenn man die Genialität eines Werkes erst (zu) spät oder verzögert erkennt? Wie bereits zu Beginn erwähnt, wollte es beim Antesten ja nicht so ganz bei mir greifen, doch man findet schließlich einfacher hinein, als gedacht, und im Nachhinein bin ich persönlich mehr als froh, dem Album mein Gehör geschenkt zu haben. Auf dem aktuellen Werk der Truppe gibt es viel zu entdecken, viel zu fühlen und genug Stoff, um für eine knappe Stunde in die betäubende Klangwelt entführt zu werden. Neugierig gewordene Leser und Freunde obgenannter Stilmittel sollten hier auf jeden Fall mal hineinhören und sich vor der atemberaubenden Atmosphäre des Albums nicht verschließen. Aufgrund der Vielschichtigkeit rät es sich, die zehn Tracks komplett durchzuhören, damit man ja nichts verpasst.

Wolfgang / RottingHill.at

Punkte: 9 / 10


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