Trotz Re-Mastering hat sich soundtechnisch natürlich nicht viel geändert, den Herren sei Dank. Denn der einmalig trockene/humorlose Gitarren-Sound und die holzfällerartigen Stakkato-Schlagzeug-Attacken sind als einmalige Markenzeichen immer präsent und dürfen gerne als Vorbild herhalten für die Heerscharen an größtenteils gesichtlosen Neo-Thrashern, die man allzu oft einmal hört und sofort wieder vergisst. Nicht so hier, wenn SLAUGHTER im rotzig-punkigen Stil ihre Songs förmlich abarbeiten und herausspucken. In dem gewollt monotonen und primitiven Soundgewand stechen vor allem “ Incinerator“ (Make Way For..The Incinerator! Kult), das irrwitzige “Tortured Souls“ und das ungewohnt lange und bedrohliche “Tales Of The Macabre“ heraus, wobei es letztlich egal ist, wo sich die Nadel senkt; SLAUGHTER machen Kleinholz, mal ultra-schnell aggressiv, mal gedrosselt bösartig. Aber auch die Bonustracks, die ja zeitgleich aufgenommen wurden, reihen sich nahtlos ein und sind ihrerseits längst Klassiker, die man gar nicht mehr wegdenken möchte.
Wer als Death/Thrash Metal-Fan “Strappado“ nicht kennt, hat irgendwas falsch gemacht, und selbst wer das Original schon hat, wird vielleicht durch die Bonustracks geködert. Von daher bin ich guter Dinge, dass SLAUGHTER erneut Einzug erhalten in etliche Banger-Haushalte. Fehlt nur noch das unveröffentlichte Album von 1992 (als die Band STRAPPADO hieß), aber auch das wird es irgendwann auf Vinyl geben, wetten?
Bewertung: 9/10
Sgt. Kuntz
Punkte: 9 / 10