Steve Hackett Genesis Revisited II (2012) - ein Review von marty-party

Steve Hackett: Genesis Revisited II - Cover
2
2 Reviews
10
10 Ratings
7.75
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Progressive Rock


marty-party
18.11.2012 23:32

Eines vorweg: Ich bekenne mich zum Genesis-Fan-tum, insbesondere der Siebziger-Genesis mit und ohne Gabriel, und deshalb ist die Qualität der Musik, die hier abgeliefert m.E. wird über jeden Zweifel erhaben.
Und die Produktion? Die ist einfach pefekt!
Und genau hier liegt der Hund begraben.
Die Symptome sind bei "Genesis Revisited II" ähnlich wie bei Oldfields "Tubular Bells 2003". Die Produktion ist hier und da ZU glatt geraten. Damit geht bisweilen der alte Charme verloren. Bis hin zu dem Punkt, dass der Verlust des alten Charmes wie beispielsweise bei "The Return of the Giant Hogweed" zum Ärgernis wird, weil Roine Stolt ein völlig uninspiriertes Standard-Gitarrensolo dahinleiert. (Aber vielleicht bin ich da zu hart. Ich meine: immerhin lösen sie sich da mal vom Original, die Herren.)
Ansonsten wird die Musik nahezu eins zu eins nachgespielt. Hier und da wird etwas ergänzt, kaum etwas weggelassen. Da drängt sich natürlich zwangsläufig die Frage auf: Wenn ich die alten Sachen mit modernem Sound horen will, warum leg ich nicht die Remasters auf, aus den Box-Sets? Die hat der geneigte Genesis-Fan, der sich das hier kauft, ohnehin schon im Regal stehen!
Und da singen wenigstens Gabriel oder Collins...
...und genau das ist die Krux an "Genesis Revisited II". Die Sänger sind schlecht! Sie versuchen - zumeist - zu klingen, wie das Original, schaffen es aber nicht. Keiner. Der Gesang ist phasenweise sogar peinlich, nämlich immer dann, wenn die Vokalisten zu Imitatoren werden. Und das werden sie häufig (am ärgsten bei "Dancing with the Moonlit Knight"). Und auch Åkerfeldt und Morse mögen mich nicht recht überzeugen - wenngleich sie wenigstens nicht imitieren.
Ausnahmen sind Nik Kershaw ("The Lamia"), Steve Wilson ("Can-Utility...") und Gary O'Toole ("Blood on the Rooftops"), die es als einzige wenigstens Schaffen, den alten Genesis-Stücken ihren Stempel aufzudrücken. Und Kershaws Gesang ist hier sicher nicht Jedermanns Geschmack.
Das Fazit ist also: Tolle Musik mit doofem Gesang. Das würde ja für die Instrumentals sprechen. Die leiden aber wiederum an der zu glatten Produktion. Und: Warum zum Teufel "Camino Royale"?!?!!! Was hat das denn hier verloren?!?!!! Das ist im Original schon Scheiße!
Hackett covert sich selbst.
Wenigstens spart er sich aber die Vergewaltigung einzelner Kompositionen, wie er es auf "Genesis Revisited" mehrfach getan hat!
Und so bleibt zum Schluss die Frage, die ich schon eingangs gestellt habe: Warum macht er das? Ehrlich: Es gibt nur einen einzigen Grund, die CDs zu hören, und das ist die Musik an sich. Und die haben wir bereits auf anderen Platten. Nur eben mit guten Sängern...

Punkte: 4.5 / 10


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