I Spit Ashes Inhaling Blackness - Reflecting Light (2012) - ein Review von Akhanarit

I Spit Ashes: Inhaling Blackness - Reflecting Light - Cover
1
1 Review
2
2 Ratings
9.25
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal, Industrial Metal, Melodic Death Metal, Melodic Metal


Akhanarit
24.09.2012 21:33

Ich kam zu den Songs von "Inhaling Blackness... Reflecting Light" wie die Jungfrau zum Kinde. Zuerst fiel mir das CD-Cover ins Auge, als ich wie üblich die aktuelle Rock Hard-Ausgabe durcharbeitete und nachdem mich das Cover-Girl neugierig gemacht hatte (ich hatte schon immer ein Faible für derartige Präsentationskonzepte), las ich das Review, welches allerdings nicht sonderlich positiv ausgefallen war. Doch I SPIT ASHES ließen mich nicht mehr los. Irgendwas strahlte die Truppe aus. Als ob sie sagen wollte: Ich werde dir gefallen, hör mich an... JETZT! Also checkte ich einige Songs der Melo-Death / Modern Thrash Band auf YouTube an und siehe da: mir gefiel sehr gut was ich da auf die Ohren bekam! Mein erster Gedanke: Die Jungs bekommen von dir ein mehr als wohlgesonnenes Review. Notfalls auf eigene Faust. Well... here it is!

Eingeläutet durch ein kurzes Instrumental, 'N.D.X.' getauft, geht es nahtlos ins Geschehen und 'Missper' bahnt sich den Weg in die Gehörgänge. Besonders erfreulich ist, dass die Band die alten IN FLAMES-Werke ("Reroute To Remain" und vor allem den Meilenstein "The Jester Race") verinnerlicht zu haben scheint. Da, wo IN FLAMES in die (Death-Metallische) Belanglosigkeit versunken sind, machen sich nun also I SPIT ASHES daran, das Erbe mit stolzgeschwellter Brust weiterzutragen. Jedoch ist die Band aus aus dem oberfränkischen Pegnitz keine bloße Kopie der Kopie. Genug Eigenständigkeit ist zuhauf vorhanden und neben dem thrashigen Extra-Anteil fließen auch immer wieder elektronische Klänge in den Gesamtsound ein. Wer jetzt Angst bekommen hat, kann sich gleich wieder beruhigen, denn dieses Stilmittel wird derart dezent eingesetzt, dass es lediglich "eine Unterstützung der musikalischen Darbietung" genannt werden kann. 'Missper' besticht zudem durch die extrem langsame Keyboard-Melodie, die dem an sich nach vorne preschenden Song einen verhaltenen und sanften Touch gibt. Geile Kombination! 'Cracks In The Mirror' und 'Crossing The Borderline' untermauern diesen guten ersten Eindruck ohne wenn und aber, bevor es dann mit dem zweiten und letzten Instrumental-Stück des Albums ('One Star Per Tear') sehr ruhig wird. Die Hörer können sich kurz sammeln, Anlauf nehmen und schon mit 'Error Concept I' wird wieder Melo-Death-mäßig nach vorn gestrürmt. Die Lead-Gitarre übernimmt die Führung bei 'Towards The Sun' noch einmal mit Auffälligkeitsfaktor 10, bevor man mit 'My Ulysses' (ebenfalls ziemlich ruhig, aufgrund der Vocals aber leider nicht so gelungen) und 'When Daylight Dies' (vorpreschende, furiose Nummer) auf die Zielgerade zumarschiert. Diese findet sich in Form von 'Moonray Guidance' auf diesem Debütalbum. Besonders interessant: Hier hat man die englische Version von "Funkle, Funkle, Kleiner Stern" mit eingewoben, dessen Text zu Beginn von einer Kinderstimme vorgetragen wird. Ist das kitschig? Aber hallo! Hört man sich allerdings den Song dann mal vernünftig an, ist letztendlich nicht mehr viel vom Kitschfaktor übrig geblieben und auch dieser Track hinterlässt einen zufriedenen Rezensenten mit einem breiten Grinsen in die Nacht. Schön war's, gleich nochmal in der Badewanne zum entspannen...

Was am Ende bleibt, ist ein wirklich geiles Album, das ich (wie schon erwähnt) Anhängern der alten IN FLAMES, aber auch Fans von ARCH ENEMY, NORTHER und sogar BEFORE THE DAWN sehr ans Herz legen möchte. Bis jetzt mein Melodic Death Metal-Highlight des Jahres!

Erschienen auf: http://www.bleeding4metal.de/?show=review_de&id=4552

Punkte: 8.5 / 10


Warum sind die Cover-Bilder verpixelt?

Bedankt euch bei deutschen Abmahn-Anwälten

Leider passiert es immer wieder, dass Abmahnungen für angebliche Copyright-Verletzungen ins Haus flattern. Ganz häufig ist es der Fall, dass auf dem Frontcover ein Foto oder eine Grafik eines Fotografen oder Künstlers genutzt wird, was dann nur mit dem Namen der Band und dem Titel des Albums versehen wurde. Das ursprüngliche Foto/Kunstwerk ist somit immer noch sehr prominent zu sehen. Die Abmahner nutzen zumeist automatisierte Prozesse, die das Netz nach unlizensierten Nutzungen der Werke ihrer Mandanten durchsuchen und dabei Abweichungen bis zu einem gewissen Prozentgrad ignorieren. Somit gibt es also häufig angebliche Treffer. Obwohl das Foto/Kunstwerk von den Plattenfirmen oder Bands ganz legal für die Veröffentlichung lizensiert wurde, ist dies den Abmahnern egal, ganz oft wissen die ja nicht einmal, was für eine einzelne Veröffentlichung abgemacht wurde. Die sehen nur die angebliche Copyright-Verletzung und fordern die dicke Kohle.

Da Musik-Sammler.de nachwievor von privater Hand administriert, betrieben und bezahlt wird, ist jede Abmahnung ein existenzbedrohendes Risiko. Nach der letzten Abmahnung, die einen 5-stelligen(!) Betrag forderte, sehe ich mich nun gezwungen drastische Maßnahmen zu ergreifen oder die Seite komplett aufzugeben. Daher werden jetzt alle hochgeladenen Bilder der Veröffentlichungen für NICHT-EINGELOGGTE Nutzer verpixelt. Wer einen Musik-Sammler.de Nutzeraccount hat, braucht sich also einfach nur einmal anmelden und sieht wieder alles wie gewohnt.