Letzte Instanz haben mit "Ewig" den abschließenden Teil ihrer Triologie veröffentlicht, auf den mit den beiden Alben "Schuldig" und "Heilig" vorbereitet wurde. Das Konzept geht textlich wie musikalisch auf, behandelt Menschliches, Trauer, Frohlocken, Sehnsucht, Leben und Tod.
Die sieben Musiker bringen ein Album dar, welches zwar leichter und kommerzieller wirkt als die komplette bisherige Discographie, das mir jedoch schwerer zu lieben gelang als all die anderen. Es ist sehr experementierfreudig, jedoch weniger in Richtung Folk wie zu Anfangstagen oder die dann folgende Entwicklung, aber es beinhaltet verschiedenste Stile, die in diesem Mix mir nur sehr selten zuvor zu Gehör gekommen sind. Gothic-Rock bestimmt das Album, welches insbesondere zu Beginn sehr baladesk gibt, z.T. sehr verkitscht und dem Schlager annähernd (Blind), zum Teil aber auch richtig an Fahrt und Härte gewinnt (Schwarzer Sand). Vieles erinnert mich an Zeraphine, anderes an die alten Tage .
Ich will dementieren, was ich bisher öfters gelesen oder gehört habe, dass es das schlechteste Album der Formation ist, wenngleich textlich z.B. in "Blind" doch ein recht niedriges Niveau in Sachen Sprachkunst präsentiert wird - sie könnens wesentlich besser. Vielmehr sehe ich eine Entwicklung in ganz andere musikalische Gefilde und einen neuen Wohlgeschmack, den das Album mir beim Hören hinterlässt, ähnlich der Entwicklung der Inchtabokatables oder der Coal Miners Beat. Mein Favoriten-Album der Band wird dieses jedoch nie werden, viel zu Gutes haben sie bis dato schon kreiert, aber sie zeigen nach wie vor eine ungeheure Spiel- und Experementierfreudigkeit, die mich begeistert.
Punkte: 8.5 / 10