Tribute-Alben von einem Musiker für einen anderen Künstler, Interpreten, Bands u.ä. sind bei weitem nicht so häufig wie von mehreren Künstlern in Form eines Samplers.
Joe Jackson hat sich den Duke persönlich ausgesucht und auf SEINE eigene Weise seinen tiefsten Respekt für Duke Ellington bekundet.
Im Vergleich zu Ellington bietet sich ein völlig anderes, überhaupt nicht bläserorientiertes Klangbild, mittels dem aber die wesentlichen Bestandteile trotzdem hervorragend transportiert und herausgestellt werden.
Jede einzelne Nummer ist ein Volltreffer, aber eine ragt für mich trotzdem nochmal besonders heraus, und zwar Track 2, "Caravan". Dieses geniale Stückchen von Ellington ist zwischenzeitlich genauso totgenudelt worden wie Mozarts "Kleine Nachtmusik", ich konnte es jedenfalls kaum noch hören (es sei denn von Ellington himself). Aber was Jackson draus macht:
Nach einer opulenten, an Orientalität kaum zu überbietenden Einleitung, bei der die Karawane majestätisch im Hörraum vorbeizieht, kommt der eigentliche "Kracher": Die Sängerin Sussan Deyhim singt in absolut betörender Weise den von ihr selbst übersetzten Text in Farsi. Ich glaube, der Duke hätte seine wahre Freude daran gehabt!
Genug der Worte, Musik ist vor allem zum Hören da!
Punkte: 10 / 10