Im Infoblatt wurde extra darauf hingewiesen, dass die acht Songs von "Death's Striking Wings" analog eingespielt wurden. Produktionstechnisch hat man Fred Estby (Gutterview Recorders) an Land ziehen können und tatsächlich klingt dieses Album wie eine perfekte Proberaumaufnahme ohne jegliche Störgeräusche und Spielereien. Etwas über eine halbe Stunde heißt es hier: keine Experimente, keine Kompromisse - aber bedauerlicherweise auch keine eigenen Akzente im Songwriting! Nicht dass wir uns falsch verstehen: Das musikalisch Dargebotene hat durchaus spielerische Klasse, sind doch schließlich Musiker am Werk, deren Referenzen weitreichend sind (SHINING, WATAIN, REPUGNANT, INVIDIOUS, MALIGN, DEGIAL OF EMBROS, KATALYSATOR, GRAVELESS, DIE HARD, UNDERGANG, VETERNUS, PATRONYMICON sowie PROCESSION), aber es bleibt auch nicht sehr viel hängen. Alles klingt schon hundertfach gehört... und das schon vor 20 Jahren. Wer mit der letzten MORBID ANGEL-Scheibe nichts anfangen konnte und sich die guten, alten Tage zurück wünscht, sollte unbedingt mal reinhören und wird sicher ein finsteres Lächeln auf den Lippen tragen (Früher-war-alles-besser-Anhänger seien hier nochmals extra zum Antesten aufgefordert), aber für Deathbanger, deren Welt sich in den letzten Jahren in großen Schritten weiter gedreht hat, wird "Death's Striking Wings" vermutlich zu austauschbar klingen. Einen dicken Pluspunkt muss man DEGIAL aber allemal attestieren: Authentizität bis zum Anschlag!
Erschienen auf: http://www.bleeding4metal.de/?show=review_de&id=4349
Punkte: 7 / 10