Astra The Black Chord (2012) - ein Review von noiseagain

Astra: Black Chord, The - Cover
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1 Review
6
6 Ratings
8.25
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Progressive Rock, Psychedelic Rock



21.05.2012 16:20

Die amerikanische Band ASTRA kümmert sich nicht die Bohne um moderne Sounds und zeitgemäße Instrumentierung und geht mit ihrer Musik kompromisslos retro tief hinein in die Siebziger, die goldenen Zeiten experimentierfreudiger PINK FLOYD, KING CRIMSON aber auch HAWKWIND. Denn ähnlich wie diese unternehmen ASTRA eine weitgehend instrumentale Sternenreise in die Tiefen unserer Galaxie und entdecken mit "The Black Chord" nichts anderes als die mysteriöse dunkle Materie. Also angeschnallt und mitten rein in medias res:

Die Musik ASTRAs gleicht einer aberteuerlichen Sternenreise:

Mit dem ersten Track verlässt das Raumschiff ('Cocoon') erst mal die Erde. Spacige Synthies, Orgel- und Mellotronsound lassen es langsam abheben und gemütlich orgelt und klampft es sich vorbei an Mars, Saturn und Jupiter. Dann nimmt es Fahrt auf, die äußeren Planeten rauschen vorbei, für die Frage, ob es nach Pluto noch mehr Erdtrabanten gibt, bleibt also keine Zeit. Es strebt nach Höherem. In Windeseile wird das Sonnensystem verlassen und die dunkle Weite des Weltalls eröffnet sich. Astronomen beschäftigen sich mit der Frage nach der Existenz der dunklen Materie, die letztlich das Schicksal unseres Universums bestimmt. Und ASTRA entdecken etwas Sensationelles: den dunklen Akkord ('The Black Chord').

Besteht die dunkle Materie etwa aus Musik? Das muss näher untersucht werden! Das Raumschiff nimmt Kontakt auf, erst schüchtern, doch dann findet man eine Sprache. Orgel und Gitarren fangen an, miteinander zu reden, ein faszinierender Dialog beginnt, beide kommen sich immer näher, eine entrückte Stimme fängt an zu singen und später verschmelzen sie, das Raumschiff und das dunkle Weltall. Sie fangen an zu tanzen, wirbeln schneller und schneller, ihre Seelen werden eins und eine unglaubliche Kraft spült sie in ein Wurmloch gewaltiger Dimension ('Quake Meat'). Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Prog spulen an ihnen vorbei, sie trudeln, verlieren ihre Seelen, der Geist fragmetiert in Millionen Einzelteile und der Hörer fühlt sich, als würde er gerade von Mr. Scott gebeamt. Nur wohin? 'Drift' und 'Bull Turpis' geben darüber keinen Aufschluss, die Seele schwebt weiter in den Welten jenseits unserer Dimension. Doch am Ende finden wir uns auf einmal barfuß und beinahe nackt auf der Erde wieder. Oder denken wir das nur ('Barefoot In The Head')? Sind wir wirklich wieder daheim? Waren wir jemals fort? Was ist passiert die letzten gut 45 Minuten? Und was ist mit der dunklen Materie? Ach, ja: Wir haben den schwarzen Akkord gesehen. Wirklich? Noch mal von vorne hören: Genial!

Freunde von Bands wie WOBBLER, GRYPHON, ANEKDOTEN oder ÄNGLAGÅRD greifen bitte blind zu!

Punkte: 9 / 10


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