Megadeth The System Has Failed (2004) - ein Review von Monolith

Megadeth: System Has Failed, The - Cover
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37 Ratings
7.93
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Speed Metal, Thrash Metal


Monolith
25.04.2015 21:11

Immer wieder schön zu sehen, dass Bands bzw. ihre Masterminds es nicht immer so ernst mit ihrer Auflösung meinen. Im Falle Megadeth hielt die Auflösung gerade mal 2 Jahre. Und so wurde der Nachfolger von "The World Needs a Hero" nur 3 Jahre später released, zeitgleich in dem Jahr, in dem die Band wieder ihre Reunion hatte. Anfangs hatte Mustaine jedoch vor, "The System has failed" als Solokünstler, also nicht unter Megadeth herauszubringen. Glücklicherweise kam es ganz anders als erwünscht.

Das Intro ist definitiv vielversprechend. "Blackmail the Universe" rumpelt in altbekannter Megadeth Manier umher und man hat in dieser Zeit wirklich das Gefühl ein Album zu bekommen, das in Richtung der ersten vier Alben der Band geht.

Man merkt auch sonst, dass die Ansätze an die ganz alten Zeiten da sind. Doch wer ein reines Old School Megadeth Album erwartet, wird hier enttäuscht. Dazu hat die Band einfach zu viele Punkte in ihrer Karriere, an die sie anknüpfen kann. Haben wir noch mit "Kick the Chair" den absoluten Höhepunkt des Albums, das genauso gut auf "Peace Sells..." oder "So Far So good..." geglänzt hätte, so ist "Die Dead Enough" das komplette Gegenteil. Hier haben wir es mit einem Rocksong zu tun, der genauso gut im Radio laufen könnte.

Verweise auf bisherige Alben finden sich auf jedem Stück wieder:

"The Scorpion" erinnert an den Vorgänger dieses Albums, vorzugsweise "Burning Bridges", hat lyrisch allerdings ein ganz anderes Thema. Hier wird die Fabel von Frosch und Skorpion wieder aufgegriffen, Samples gegen Ende sollen dann die Verweise auf das Verhalten der Menschen aufzeigen. Trotz seiner rockigen Attitüde ist dieses Lied ein Geniestreich! Wer die rockigen Zeiten von Megadeth mochte, wird dieses Lied hier lieben!

"Tears in a Vial" zeigt sich zusammen mit "Truth be told" konform mit "Youthanasia" und "Cryptic Writings". Ersterer ist wieder ein Lied, geschrieben mit Mustaines Herzen selbst. Eine Entscheidung zwischen Familie und Musik. Was soll er nur machen? "Truth be told" hingegen zeigt seine religiöse Seite. Dave ist schließlich seit '03/'04 zum christlichen Glauben übergetreten, was sich in den Lyrics deutlich widerspiegelt. Songwriterisch sehr gelungen, eine nette Mischung aus Halbballade und Thrash im Midtempo.

Ein paar Neuheiten bietet dieses Album dennoch, nämlich die zwei Stücke, von die paradoxerweise "Back in the Day" und "Something I'm not" heißen, sowie "Shadow of Deth" (gemein, der Riff gegen Ende wurde einfach mal von Iron Maidens "Childhood's End" geklaut). Es wird spekuliert, dass "Something I'm Not" ein Saitenhieb Richtung Metallicas Drummer Lars Ulrich ist, die Fehde war zu dieser Zeit ja noch nicht wirklich vorüber. "Back in the Day" ist eine Hymne an die Old School Fans der Band. Klar, nicht gerade im Thrash Metal Stil, aber es rockt und gegen Ende kann man nur noch mitsingen!

Falsch kann man theoretisch mit dem Album nichts machen, da sozusagen für Fans einer jeden Bandperiode was passendes dabei ist. Aber was, wenn man als Fan das eine mag und die Band für das Andere verteufelt? Wegen 2, 3 passenden Liedern gleich ein ganzes Album zu kaufen macht wenig Sinn. Wenn man es allerdings als Einstiegsalbum einer Band sieht, die erst wieder zusammengefunden hat (ok, Dave Mustaine ist das einzige ständige Bandmitglied), so ist das andererseits auch eine passende Idee. Und schlecht ist keines der hier dargebotenen Lieder, daher wird man, egal ob Fan oder Gelegenheitshörer, schnell ein Großteil des Albums in sein Herz geschlossen haben.

--- The System has Failed, but Megadeth has succeeded! ---

Punkte: 8.5 / 10


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